07. Juli 2022

Wohin geht die nächste Kanutour: Tour mit Bahnanbindung auf der Hase

Paddeln auf der Hase (Foto: Jürgen Schnetlage, Hase-kanu.de)

Ein verlängertes Wochenende naht und es ist noch nichts geplant? Höchste Zeit für eine spontane Tour in Deutschlands schönsten Paddelregionen. Für eine schnelle und unkomplizierte Tourenplanung findet ihr alle wichtigsten Infos zu den schönsten Kanuregionen Deutschland. In diesem Beitrag geht es für die Paddler an die Hase

 

Kanutour auf dem Hase Altarm am Alfsee

 

Wer kennt das nicht: Am Ende der Paddeltour ist das Auto auf einmal unheimlich weit weg. Heute schlagen wir dem Stress ein Schnippchen: Paddeltour mit Bahnanbindung!

 

Start ist in Bramsche am Heinrich Beerbohm Platz. Unterhalb des Parkplatzes führt eine Treppe hinunter zur Hase. Der Fluss ist hier auf den ersten Kilometern einfach zu paddeln -gerade und gemächlich fließt die Hase Richtung Norden zum Alfsee.
Von uns unbemerkt wird vor dem Verteilerbauwerk in Hesepe durch ein verstecktes Rohr die Hohe Hase abgezweigt. Sie verläuft in weiten Teilen parallel zu dem von uns befahrenen Abschnitt, ist für Paddler aber gesperrt.
Nach etwa 5 Kilometern erreichen wir das Verteilerbauwerk in Hesepe. Geradeaus fließt der unattraktive Zuleiter weiter Richtung Alfsee. Hier müssen wir mit dem Boot den Fluss verlassen: Wir tragen die Boote um und setzen unterhalb des Bauwerks in die Tiefe Hase ein.
Wer bisher noch nicht wusste woher der Fluss seinen Namen hat versteht das spätestens jetzt: viele kleine Haken schlagend windet sich der kaum mehr als 6 Meter breite Wasserlauf Richtung Kloster Malgarten. Nach etwa 2 Kilometern erreichen wir eine Sohlschwelle - munter plätschert das Wasser über 3 Stufen hinunter. Im folgenden Abschnitt durchqueren wir eine Auenlandschaft, in der sich rechts und links Wiesen und Wald abwechseln.
Nach einer weiteren kleinen Sohlgleite erreichen wir den Einstieg Maschortstraße. Hier beginnen viele der organisierten Kanutouren. Ein Anleger, der den Namen verdient, gibt es hier zwar nicht, dafür aber die Möglichkeit auch mal ein Auto stehen zu lassen. Direkt hinter einer Kurve stehen Radfahrer auf einer Holzbrücke. Wer sich hier ablenken lässt verpasst die nächste Sohlgleite und landet womöglich im Wasser. Wir haben aufgepasst und paddeln weiter Richtung Rieste.

   


In Rieste zwischen Straßenbrücke und Eisenbahnbrücke verlassen wir am Anleger kurz den Fluss. Oben auf der Wiese ist eine gemütliche Sitzecke rund um einen alten Mühlstein: hier legen wir eine Rast ein. Mit frischen Kräften paddeln wir eine halbe Stunde später weiter. Wir erreichen Striekers Stau. Paddler mit empfindlichen Booten setzen hier besser links vor dem Stau aus und umtragen das Wehr. Mit unserem PE-Booten rauschen wir die Sohlgleite herunter und nehmen in der Welle im Auslauf eine Ladung Wasser. Gut dass das Wetter heute mitspielt und uns diese kleine Dusche daher nichts ausmacht. Etwa 50 Meter hinter dem alten Stau ist eine Spundwand von links nach rechts im Wasser eingelassen. Wenn man sich ganz links hält kommt man problemlos herunter. Wer hier den Fehler macht und in der Mitte auf dem Stahl aufsetzt beschädigt mit ziemlicher Sicherheit den Bootsboden. Durch einen wunderbaren Flussabschnitt mit tiefhängenden alten Bäumen paddeln wir weiter Richtung Anleger Weidehof. Der Anleger lädt nicht zum Verweilen ein weil er direkt unterhalb einer Straße liegt. In einer langgezogenen Flussschleife mündet von rechts die Hohe Hase.
Wir aufmerksam schaut kann links und rechts in dem Baumbestand Bissspuren eines Bibers entdecken. Leider hat er sich hier nicht festgesetzt und die Gegend nach einem kurzen Aufenthalt wieder verlassen. Unter einer Hochspannungsleitung erreichen wir die nächste Sohlgleite die mit einer langen Stromzunge im Unterlauf die Boote nach links zieht. Wer hier nicht aufpasst und das linke Ufer tuschiert wird unweigerlich mit dem feuchten Nass Bekanntschaft machen.
Diesmal ist alles gut gegangen und wie erreichen den „Zauberwald“ genannten Flussabschnitt. Die Hase fließt in einer langgezogenen Rechtskurve durch alten Baumbestand. Man fühlt sich in die Welt von Hobbits und Elfen versetzt.
Etwa einen Kilometer nachdem wir den Zauberwald verlassen haben erreichen wir die Sohlgleite Heeke. Wagemutige Kajakfahrer rumpeln hier über die Steine talwärts. Wir schonen unsere Boote und treideln sie an einem langen Seil hinunter. Auf den nun folgenden 6 Kilometern Richtung Bersenbrück erinnert das Paddeln eher an das Paddeln auf Seen. Nachdem von links der Ableiter des Alfsees eingemündet ist wird der Fluss breiter. Je näher wir Bersenbrück kommen desto geringer wird die Fließgeschwindigkeit. Am Bootshafen des Gymnasiums verlassen wir die Hase. Während sich die Fahrer auf den Weg zum Bahnhof machen um unsere Autos nachzuholen lassen wir die Tour bei einem ausgedehnten Picknick Revue passieren.

 

Informationen



Flussbeschreibung: Die Hase, in Meppen in die Ems mündend, präsentiert sich rund um den Alfsee als idyllischer Wanderfluss, der jeden Paddler in seinen Bann zieht. Der von uns befahrene Altarm der Hase beherbergt eine wunderschöne Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Sogar der Eisvogel ist hier zu Hause.
Jede Biegung des Flusses bringt neue Eindrücke. Das Auge sieht viel Grün, es schaut aufs Wasser und dann und wann in eine Wolke. Die Menschen, an denen man vorübergleitet, haben Zeit: Schäfer, Angler, Spaziergänger, andere Paddler auf Entdeckungstour.
Ruhige Streckenabschnitte, während der man das Boot gemütlich treiben lassen kann, wechseln sich mit flotten Strömungen ab, die auf kurvenreichen Abschnitten für Spaß und Spannung sorgen.

Verleih: Kanuverleih an der Hase, Wiesenweg 3, 49596 Gehrde, www.hase-kanu.de, eMail: info@hase-kanu.de

Allgemeine Informationen zur Region unter:
www.reiseland-niedersachsen.de
 

 

Mitmachen! Eure Tour im KANU-SPORT und im Online-Magazin

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Diesen Artikel sowie weitere Touren, Beiträge und Themen findest du im KANU-SPORT 06/2018:

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