Das neue bundesweite Projekt „Natura 2000 und Sport“, das
von Sportverbänden und dem Bund für Umwelt und Naturschutz
(BUND) e.V., Landesverband Niedersachsen, unterstützt wird,
will dazu beitragen, dass Sportler im Umgang mit der Natur
weiter sensibilisiert werden und geschützte Gebiete weiterhin
nutzen können, ohne diese zu beeinträchtigen.
Unter der Leitung des Verbands Deutscher Sporttaucher e. V.
(VDST) wird in den nächsten zwei Jahren ein Katalog aufgebaut,
der Sportlern und Naturschützern helfen soll, Lösungen zur
möglichen Konfliktentschärfung zu finden. Erprobte,
erfolgreiche Lösungen werden gesammelt und sortiert und auf
einer Homepage veröffentlicht. Am 1. Februar 2010 wurde die
Internetseite www.Natura2000-und-Sport.de
freigeschaltet.
Die Projektpartner wollen herausfinden, nach welchen Regeln
eine Zusammenarbeit zwischen Naturschützern und Sportlern
funktioniert. Welche Vorgehensweisen sind hilfreich, um
Interessenskonflikte auszugleichen? „Zwischen Sport und
Naturschutz gab es und wird es immer wieder Probleme geben. Wir
wollen die beiden Parteien durch unser Projekt zusammenbringen
und ihnen helfen, Konflikte zu lösen“, sagt Prof. Dr. Franz
Brümmer, Präsident des VDST e.V.
Da die Natura 2000-Gebiete seit etwa zehn Jahren unter Schutz
stehen, gibt es schon Managementplanungen, von denen einige gut
funktionieren. Das heißt: Erholungs- und Erhaltungsziele wurden
dabei durch die Zusammenarbeit von Naturschutz und Sport
erreicht. Eine gemeinsame Problemsichtung, Konzeptentwicklung
und –umsetzung brachten Lösungen, die von beiden Seiten
akzeptiert und unterstützt werden.
Das Projekt „Natura 2000 und Sport – Konfliktvermeidung und
Akzeptanzsteigerung“ will diese positiven Beispiele
aufbereiten. Diese Musterlösungen werden dokumentiert und
sollen bei künftigen Konflikten zwischen Sportlern und
Naturschützern Hilfestellungen bieten. Sie werden im Internet
und in einer Broschüre veröffentlicht und Verbänden und
Behörden vor Ort für die Managementplanungen in Naturräumen zur
Verfügung gestellt.
Mithilfe dieses Katalogs können Lösungen schneller gefunden
werden. Planungs- und Regelungsprozesse werden dadurch
beschleunigt und Schutzmaßnahmen für die Gebiete greifen
schneller. Mit den veröffentlichten Musterlösungen soll auch
gezeigt werden, wie sich Sportler und Naturschützer frühzeitig
an der Managementplanung und –umsetzung beteiligen
können.
Das Projekt baut auf den Ergebnissen des „Leitfaden zu Sport,
Erholung und Tourismus in Natura 2000-Gebieten“ des Bundesamtes
für Naturschutz (BfN) auf, welcher im Januar 2009
veröffentlicht wurde. Geeignete Musterlösungen sollen in die so
genannte „ToolBox“ des Sport-Informations-Sytems des BfN
aufgenommen werden.
Stichwort Natura 2000:
Natura 2000 ist ein Schutzgebietsnetzwerk in der Europäischen
Union, welches aus FFH- und Vogelschutz-Gebieten besteht. Es
soll den im Vertragswerk „Convention on Biological Diversity“
(Rio 1992) beschlossenen Stopp des Artensterbens in Europa
umsetzen.
Das Meldeverfahren betroffener Natura-2000-Gebiete ist
inzwischen fast abgeschlossen. Nun geht es um die Umsetzung der
entsprechenden Vorgaben. Viele der schützenswerten Gebiete
dienen jedoch auch der Erholung und werden touristisch und
natursportlich genutzt.
Projekt-Kurzbeschreibung
Dauer: 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2011
Projektträger: Verband Deutscher Sporttaucher (VDST),
Federführung und Leitung
Kooperationspartner:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND)
Deutscher Aero Club e. V. (DAeC)
Deutscher Alpenverein e. V. (DAV)
Deutscher Hängegleiter-Verband e. V. (DHV)
Deutscher Kanu-Verband e. V. (DKV)
Deutsche Reiterliche Vereinigung e. V. (FN)
Kuratorium Sport und Natur e. V.
Der Fachbeirat des Projekts (von links): Gerlinde Hoffmann
(Reiterliche Vereinigung); Ulrich Clausing (Deutscher
Kanuverband); Stefan Ott (BUND); Nicholas Mailänder (Kuratorium
Sport und Natur); Ines Fleer (BUND); Jörg Ruckriegel (DAV);
Franz Brümmer (VDST); Björn Klaassen (DHV); Michael Pütsch
(BfN); Inge Egli (DOSB); Roland Bauer (Landratsamt Esslingen);
Ralf Schill (VDST). Foto: VDST
Es fehlen: Wolfgang Scholze (DAeC); Helmut Scharpf (BTE
Hannover); Klaus Werk (BBN); Thomas Kleinjohann (DIMB); Rainer
Seelig (MUNLV NRW)
Quelle:
Ines Fleer
Projektbearbeitung
BUND Landesverband Niedersachsen
e.V.