11. Mai 2023

Augen auf beim Zubehör!

Auch die Sitzanlage muss regelmäig auf Festigkeit kontrolliert werden. (Foto:Lettmann)

Nicht nur beim jährlichen Frühjahrscheck wichtig: In einem zweiten Schritt nach der Kontrolle und gegebenenfalls Reparatur oder Pflege des Bootes sollte immer das gesamte Zubehör unter die Lupe genommen werden. Gerade, weil vieles der Ausrüstung bei jeder Fahrt im Einsatz (oder zumindest mit „dabei“) ist, wird man blind für kleine Schwachstellen, die sich schnell beheben lassen.

1.    Paddel

  • Holzpaddel: Den Lack Beschädigungen prüfen und nach Bedarf mit einem Holzlack ausbessern
  • Kunststoff Paddelblätter (Spritzguß): Sichtkontrolle auf Beschädigungen, mit einem sanften Druck Festigkeit testen. Je nach Beschädigung austauschen, da sich oft eine Reparatur nicht lohnt
  • Laminat Paddelblätter: Die Oberfläche insbesondere an den Blattspitzen kontrollieren und falls nötig nachversiegeln.
  • Schaft:
    • Auf Dellen prüfen, da an diesen Stellen das Paddel weniger stabil ist.
    • Bei geteilten Paddeln die Verbindungen schmieren.
       

2.    Textilien

Diese Punkte betreffen alle Produkte aus Textilien, also zum Beispiel Spritzdecke, Paddeljacke oder Trockenanzug. Alle drei Materialien haben ihre eigenen Schwachstellen und damit auch Pflegehinweise:
 

  • Material: Gewebe
    Reißverschlüsse mit Wachs oder
    Silikon pflegen.
    • Bei einer Sichtkontrolle den Stoff gegen das Licht halten und so auf Löcher prüfen. Auch alle Nähte und Tapes auf der Innenseite begutachten.
    • Beschädigungen je nach Größe flicken oder mit Aquasure Kleber abdichten
    • Wasserdichte Reißverschlüsse (zum Beispiel Trockenanzüge oder Fototaschen) mit einem Pflegestift aus Wachs oder Silikon behandeln
    • Das Gewebe nach der Kontrolle imprägnieren, so wird die Oberfläche wieder Wasser- und Schmutzabweisend
   
  • Material: Latex
    Latex mit Gummipflege behandeln.
    • Alle Teile aus Latex wie zum Beispiel die Manschetten einer Jacke regelmäßig mit einem Pflegemittel für Gummi pflegen um sie wieder elastisch zu machen. Das verlängert die Lebensdauer von Latex.
       
  • Material: Neopren
    • Das Material regelmäßig mit klarem Wasser auswaschen, spätestens nach Chlor- oder Salzwasserkontakt.Wer mag, kann auch auf ein Neoprenwaschmittel zurückgreifen – ist aber kein Muss.
    • Bei der Lagerung darauf achten, dass das Material an einem kühlen Ort und nicht gepresst liegt, da Neopren eine Art Schaum ist, der dann komprimiert wird und dessen Elastizität und Isolationswirkung verloren gehen kann.
    • Bei einer Sichtkontrolle auf Beschädigungen prüfen und diese mit einem Neoprenkleber ausbessern. Auch den Sitz durch Probetragen noch einmal kontrollieren.


3.    Weiteres Zubehör

  • Schwimmweste:
    • Prüfen, ob alle Gurte in Ordnung sind, damit die Weste richtig sitzt und im Ernstfall eine Rettung möglich ist
    • Die richtige Lagerung ist das wichtigste Kriterium für eine lange Lebensdauer einer Schwimmweste – nicht zu warm und ohne Druck.
    • Bei älteren Westen mit einem Gewicht im Wasser prüfen, ob der angegebene Auftrieb noch erreicht wird
    • Prüfen, ob die aufblasbare Schwimmweste gewartet werden muss. Die Lebensdauer einer selbst
      aufblasbaren Rettungsweste ist generell auf zehn Jahre begrenzt, sofern die Auslösemechanik und der Luftkörper (die CO2 -Patronen) alle zwei Jahre von einem Fachservice gewartet werden. Danach kann für vorschriftsmäßig gewartete Westen die Lebensdauer auf 14 Jahre erhöht werden, wenn sie jährlich geprüft werden. Ältere Schwimmwesten werden nicht mehr gewartet! Das Datum für die nächste Überprüfung ist an der Service-Plakette ablesbar (Monat und Jahr).
       
  • Wurfsack, Paddelfloat:
    • Der Wurfsack ist zwar das wichtigste Rettungsgerät, liegt aber häufig unbenutzt im Boot oder wird als Wäscheleine missbraucht. Doch gerade weil das Seil empfindlich gegenüber UV-Strahlung ist, unbedingt einmal im Jahr die Seile prüfen. Es schadet auch nicht, bei der Gelegenheit die Wurftechnik noch einmal zu üben.
    • Das Paddelfloat einmal aufpusten, um die Dichtigkeit zu kontrollieren.
       
  • Helme:
    • Selbst bei kleinen, sogar noch fast verschlossenen Rissen ist die Gesamtstabilität des Helmes nicht mehr gegeben. Daher hier besonders genau kontrollieren.
    • Auch auf den korrekten Sitz des Helmes achten und sonst einmal die Passform optimieren.
       
  • Erste-Hilfe-Ausrüstung:
    • Auf Vollständigkeit und auf die Laufzeit überprüfen. Genau nachsehen, ob etwas feucht geworden ist.
       
  • Anhänger:
    • Kontrolle der Brems- und Lichtanlage, der Reifen, des Versicherungsschutzes und des anstehenden TÜV Termins.
    • Sind alle Spanngurte noch vorhanden und in gutem Zustand und die Schnallen leichtgängig?
       
  • Dachträger:
    • Alle Schrauben auf Gängigkeit und festen Sitz prüfen.
    • Gummidichtung zwischen Träger und Autodach mit einem Gummipflegemittel behandeln

 

 


 

 


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