02.11.2023 | DKV / Verbände

Der Kanu-Freizeitsport macht sich bereit für die Zukunft

Ein durchaus vollgepacktes, aber auch sorgfältig vorbereitetes Programm erwartete die Ressortleitenden und Vertretenden der Landeskanuverbände bei der diesjährigen Konferenz Freizeitsport sowie den Ressorttagungen Breitensport sowie Sicherheit & Material.
Tagungsteilnehmer:innen der Konferenz Freizeitsport 2023 (Foto: Oliver Strubel)

Was tun gegen hohe Unfallzahlen?

Gabriele Koch, seit April dieses Jahres neu gewählte Vizepräsidentin Freizeitsport, eröffnete die Konferenz, bevor sich die Teilnehmenden zu den traditionell zeitgleich stattfindenden Ressorttagungen Breitensport sowie Sicherheit und Material aufteilten. 

Schwerpunkt der Ressorttagung Sicherheit und Material unter Leitung von Ressortleiter Stefan Bühler war die Zusammentragung und Auswertung des bisherigen Unfallgeschehens 2023. Dies zeichnet sich leider in diesem Jahr durch eine sehr hohe Anzahl tödlicher Unglücke, insbesondere im Bereich SUP, aus. Jens Lüthge, Geschäftsführer des LKV NRW betonte am Beispiel zweier Unfälle mit Todesfolge in NRW wie wichtig ein Krisenmanagement mit klar definierten Meldeketten und Verantwortlichkeiten bei Unfällen sei. Stefan Bühler bat im Rahmen der sich schwierig gestaltenden Unfallanalyse nachdrücklich darum, den DKV-Unfallbogen zu verwenden. Intern wurde eine Datenbank zum Informationsaustausch angedacht.

 

Umfassende Überarbeitung der Wandersportordnung

Im Mittelpunkt der zeitgleich stattfindenden Ressorttagung Breitensport, die stellvertretend für die entschuldigte Ressortleiterin Karin Hafke durch Vizepräsidentin Gabriele Koch geleitet wurde, stand die Überarbeitung der Wandersportordnung. Nachdem sich eine Arbeitsgruppe mit deren Überarbeitung befasst hatte, lagen den Teilnehmern der Ressorttagung nun fünf Anträge zur Änderung vor. Einstimmig beschlossen wurde der Antrag des LKV NS, die Umbenennung des Wanderfahrerabzeichen (WFA) hin zu DKV-Wandersportabzeichen (DKV-WSA). Dem Antrag des LKV BW, dass zukünftig für WFA-Verleihungen nur noch Schulungen über Ökologie und Sicherheit akzeptiert werden, die am Ende des Paddeljahres (30.09.), im den der entsprechende WFA-Antrag gestellt wird, maximal 10 Jahre zurückliegen, wurde mit großer Mehrheit stattgegeben. In Zukunft werden auch der Vergabe des DKV-Wandersportabzeichen Kriterien zur Diversität berücksichtigt; künftig sind für alle Geschlechter gleiche Bedingungen zu erfüllen. Ein entsprechender Antrag des LKV NRW wurde mit nur wenigen Gegenstimmen angenommen. Ein Antrag zur Verschiebung des Wertungszeitraums auf das Kalenderjahr wurde vom LKV Hessen zurückgezogen und zur weiteren Bearbeitung in die Arbeitsgruppe abgegeben. Ein Antrag, den Isa Winter-Brand noch als Vizepräsidentin als Resultat aus den Beschlüssen zu KanuMorgen gestellt hatte, zur Streichung der Anforderung „Gemeinschaftsfahrt“ wurde zwar einstimmig abgelehnt, die Arbeitsgruppe erhielt aber den Auftrag auch bei den Anforderungen für das Wanderfahrerabzeichen Aspekte der Nachhaltigkeit zu erarbeiten. Im Rahmen des nächsten Tagesordnungspunktes ging es um genaue Bezeichnung von Gewässerkategorien für Gemeinschaftsfahrten. Im Detail wurde über die Bezeichnung „nicht schiffbare Gewässer“ für die meisten Kanuwanderflüsse diskutiert. Das Thema wird weiter in der Arbeitsgruppe bearbeitet. Zuletzt wurde noch auf die DKV-Vorlage für Bescheinigungen für Öko- und Sicherheitskurse hingewiesen, die an die LKV versendet wurde. Bei Online-Sicherheitskursen muss nun die Stundenanzahl und das Thema angegeben werden. Dies gilt auch für die Online-Schulungen der Akademie.

Am nächsten Tag startete dann pünktlich die Konferenz Freizeitsport, in der die Ressortleiter zunächst ihre bisherigen Jahresberichte vortrugen. Petra Schellhorn bat noch einmal um Bewerbung der anstehenden Ökoschulungen 2024. Die neue Ressortleiterin Service Alexandra Knorr konnte sich den Teilnehmern vorstellen.

Die weitere Tagesordnung der Konferenz beinhaltete zunächst Ehrungen; dann die Vorstellungen der vier Aufgabenfelder Chancengleichheit und Inklusion, Kinder- und Jugendschutz, Kommunikation sowie der Initiative Rhein-Main-Welle vorgesehen. Für ersteres stellte die neue Referentin Gabriele Kohler ihre Visionen und Ziele vor zu denen sie zunächst das Sammeln von Daten zählt, um auf deren Basis eine Priorisierung der zahlreichen Aufgaben festlegen zu können. Die letzte Präsentation der Konferenz hielt Sabine Stümges, Media Managerin Kanu-Freizeitsport und behandelte die Fragestellung, über welche Wege Informationen über Projekte und Maßnahmen am besten bei den Paddlerinnen und Paddlern ankommen. Sabine Stümges stellte hier mehrere Kampagnen vor, die derzeit in der Phase der Prüfung und Vorbereitung sind.

Nach dieser Fülle an Informationen freuten sich die Teilnehmenden über einen Bericht über die diesjährige Tour International Danubien (TID) mit 107 Teilnehmern durch Gottfried Molz, Vorsitzenden des TID e.V.

Trotz des vollen Themenplanes konnten alle Teilnehmenden am Samstag noch die schöne Stadt Wittenberg anschauen; den schönsten Überblick hatte am vom Turm der Schlosskirche über die Stadt.

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