Nach ihrem Finallauf gestern war Emily Apel nicht zufrieden aus dem Slalomboot ausgestiegen. Ein kleiner Fahrfehler hatte zu einer Berührung und Zeitverlust geführt, sodass die Augsburgerin nicht um die Medaillen mitfahren konnte. Umso mehr stand heute das Ziel, das ersehnte Edelmetall mit nach Hause zu nehmen. „Ich wollte immer aus der Mitte heraus fahren, damit ich mich in den Aufwärtstoren an den Anderen vorbeischieben kann.“ Dieser Plan ging auf und sie setzte sich souverän bis zum Finale durch. Dort hielt sie an der Taktik fest und versuchte wieder, die Aufwärtstore zu nutzen. Doch diesmal ließ die Konkurrenz nicht locker: „Da habe ich vielleicht ein bisschen zu viel versucht. Ich wollte gewinnen.“ Am zweiten Aufwärtstor passierte ihr, was sonst immer sie bei den Rennen genutzt hatte. Die Französin Doriane Delassus und die Slowakin Zuzana Pankova drängelten sich innen zwischen Apel und dem ‚pole‘ vorbei. Da die Deutsche damit zu weit nach außen gedrückt wurde, hatte sie auf dem kurzen Stück bis zum Ziel keine Chance mehr, das Blatt noch zu wenden. Dennoch konnte sie die Britin Ellis Miller hinter sich lassen und kam schließlich knapp als Dritte über die Linie.
„Ich wollte unbedingt noch eine Medaille mit nach Hause nehmen. Jetzt ist sie da“ freute sich Emily Apel über Bronze. Die weiteren heute gestarteten Deutschen waren bereits in den Viertelfinals bzw. den Semifinals ausgeschieden.