19.01.2022 | Olympia / Paralympics

Für einen gerechten Zugang zu den Corona-Impfstoffen

Olympioniken und paralympische Athleten appellieren an führende Politiker der Welt, einen gerechten Zugang zu Corona-Impfstoffen zu gewährleisten.
Aufruf olympischer Sportlerinnen und Sportler für einen gerechten Zugang zum Corona-Impfstoff

In einem vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) produzierten Videoaufruf appellieren Athletinnen und Athleten an die führenden Politiker und Entscheidungsträger der Welt, den freien und gerechten Zugang zu den Corona-Impfstoffen zu gewährleisten. Der Aufruf erfolgt wenige Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele Peking 2022, die vom 4. bis 20. Februar stattfinden.

In dem Video kommen mehr als 20 Olympioniken und paralympische Athleten aus allen Teilen der Welt zu Wort. Dazu zählen die Olympiasieger Federica Pellegrini (Schwimmen, Italien) und Seung-min Ryu (Tischtennis, Südkorea), der dreimalige Olympiamedaillengewinner Pau Gasol (Basketball, Spanien), die zweimalige Olympiamedaillengewinnerin Maja Martyna Włoszczowska (Radsport, Polen) und Humphrey Kayange (Rugby, Kenia). Sie alle sind Mitglieder der IOC-Athletenkommission.

Auch viele andere Olympiasieger und paralympische Athleten sind dabei: Die Olympiasieger Valerie Adams (Leichtathletik, Neuseeland), Alistair Brownlee (Triathlon, Großbritannien), Osea Kolinisau (Rugby, Fidschi), Gianmarco Tamberi (Leichtathletik, Italien) und IOC-Präsident Thomas Bach (Fechten); die Paralympics-Sieger Martina Caironi (Leichtathletik, Italien), Ellie Cole (Schwimmen, Australien), Jakub Krako (Ski Alpin, Slowakei), Tatyana McFadden (Leichtathletik, Ski Nordisch, USA), Jitske Visser (Rollstuhlbasketball, Niederlande) und Annika Zeyen (Radsport, Deutschland).

Weiterhin haben sich beteiligt: Die Olympiamedaillengewinner Danka Bartekova (Schießen, Slowakei), PV Sindhu (Badminton, Indien) und Luiza Złotkowska (Eisschnelllauf, Polen); die Olympioniken Gaby Ahrens (Schießen, Namibia), Jonathan Borlée (Leichtathletik, Belgien), Uche Eke (Turnen, Nigeria), Ann-Christin Goliaß (Segeln, Deutschland), Alex Hua Tian (Reiten, China), Niluka Karunaratne (Badminton, Sri Lanka), Silvia Mittermüller (Snowboard, Deutschland), Alexi Pappas (Leichtathletik, Griechenland), Akiko Thomson (Schwimmen, Philippinen) und Gabriela Trana (Leichtathletik, Costa Rica).

In ihrer Botschaft betonen die Athletinnen und Athleten, wie wichtig es ist zusammenzustehen, um die Pandemie wirksam zu bekämpfen: „Als Sportler können wir die Welt durch die Kraft des Sports zusammenbringen. Jetzt sind wir mehr denn je geeint, um diese Kraft des Sports und der olympischen und paralympischen Bewegung zu nutzen, um den Kampf gegen COVID zu gewinnen. Denn wir sind schneller, wir reichen höher, wir sind stärker – wenn wir zusammenstehen.“ 

Weiter sagen sie: „Wir haben einen sicheren und wirksamen Impfstoff, der uns helfen kann, wertvolle Leben zu retten und unsere Freunde und unsere Familien zu schützen. Wir rufen daher Regierungen, Stiftungen, Philanthropen, Gesundheitsorganisationen und Unternehmen dazu auf, sich die Hände zu reichen und allen Menschen auf der ganzen Welt kostenlosen und gleichberechtigten Zugang zum Impfstoff zu gewähren, um unsere kollektive Verantwortung für den Schutz derjenigen zu übernehmen, die am meisten gefährdet sind. Jeder Mensch auf diesem Planet hat ein Recht auf ein gesundes Leben. Gemeinsam sind wir stärker, wenn wir solidarisch sind und füreinander sorgen.“

Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hat gemeinsam mit anderen führenden Politikern der Welt gefordert, dass bis Anfang Juli 2022 70 Prozent der Bevölkerung aller Länder geimpft sein sollte, um die akute Phase der Pandemie beenden zu können.

Während der IOC-Session in Tokio im vergangenen Jahr sagte er zu den IOC-Mitgliedern: „Die Olympischen Spiele bringen die Nationen der Welt im Wettbewerb zusammen, während die Athleten danach streben, das olympische Motto ‚schneller, höher, stärker – gemeinsam‘ zu erfüllen. Dieses Motto gilt auch für unseren Kampf gegen die entscheidende Herausforderung unserer Zeit: Wir müssen schneller sein bei der Verteilung von Impfstoffen in der ganzen Welt; wir müssen höher zielen, um 70 Prozent der Bevölkerung aller Länder bis Mitte 2022 zu impfen; wir müssen stärker sein bei der Beseitigung aller Hindernisse, die uns im Weg stehen, um die Produktion zu beschleunigen; und wir müssen das alles gemeinsam und solidarisch tun.“

Das IOC und die WHO haben ein „Memorandum of Understanding“ geschlossen, und setzen sich gemeinsam für eine gesunde Lebensweise ein.

Bereits im Jahr 2020 hatte das IOC die Initiative des Friedensnobelpreisträgers Prof. Muhammad Yunus unterstützt, die Corona-Impfstoffe zu einem globalen Gemeingut zu machen. Präsident Bach sagte damals: „Ich glaube daran, die Corona-Impfstoffe zu einem globalen Gemeingut zu machen. Wenn es eine Lehre gibt, die wir hoffentlich alle aus dieser weltweiten Corona-Pandemie gezogen haben, dann ist es die, dass wir mehr Solidarität brauchen. Solidarität innerhalb der Gesellschaften und Solidarität zwischen den Gesellschaften. Die Verteilung von Impfstoffen als globales Gemeingut an alle Menschen auf der ganzen Welt wird ein großes Zeichen der Solidarität sein und zeigen, dass wir gemeinsam immer stärker sind.“

Impfungen gehören auch zu den wichtigsten Grundsätzen für die Ausrichtung sicherer Olympischer und Paralympischer Spiele, wie die Olympischen und Paralympischen Spiele Tokio 2020 im vergangenen Sommer gezeigt haben. Sie werden auch ein wesentlicher Bestandteil der COVID-19-Gegenmaßnahmen für die kommenden Olympischen und Paralympischen Winterspiele Peking 2022 sein. Dies wird in den sogenannten „Playbooks“ beschrieben. Die Playbooks sind auf die jeweilige Stakeholder-Gruppe angepasst und legen die COVID-19-Schutzmaßnahmen fest, die bei den Spielen einzuhalten sind.

Das IOC und das Internationale Paralympische Komitee (IPC) haben eng mit den Nationalen Olympischen Komitees und den Nationalen Paralympischen Komitees zusammengearbeitet, um ihre Athleten, Offizielle und die anderen Teilnehmer der Spiele dabei zu unterstützen, sich vor den Olympischen und Paralympischen Spielen Tokio 2020 impfen zu lassen, und tun dies auch jetzt wieder, bevor die Teilnehmer nach China reisen.

Das IOC hat darüber hinaus in den „Peking-Playbooks“ erneut auf die Bedeutung der Impfung hingewiesen und die Athleten und Teilnehmer der Spiele aufgefordert, sich wann immer möglich impfen zu lassen, um nicht nur sich selbst, sondern auch die gesamte Olympische Gemeinschaft zu schützen.

Zusätzlich produzierte das IOC während der Spiele in Tokio Clips mit einer Reihe von Olympioniken. Sie rufen die Menschen dazu auf, sich impfen zu lassen. Diese Clips werden in diesen Tagen in den sozialen Medien veröffentlicht. Die Liste umfasst Hamish Kerr (Leichtathletik, Neuseeland), Hua Tian (Reiten, China), Ken Terauchi (Tauchen, Japan), Viktor Axelsen (Badminton, Dänemark), Yoshiaki Oiwa (Reiten, Japan), Gianna Woodruff (Leichtathletik, Panama), Tsukimi Namiki (Boxen, Japan), Sean McColl (Klettern, Kanada), Sara Slott Petersen (Leichtathletik, Dänemark), Rusila Nagasau (Rugby, Fidschi), Sandra Sanchez (Karate, Spanien) und Hugues Fabrice Zango (Leichtathletik, Burkina Faso).

Mehr Informationen finden Sie hier.
 

Quelle: IOC

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