13.03.2023 | Kanu-Rennsport

Höhentrainingskammer für Dresdens Kanu-Rennsportler

Simuliertes Training in großer Höhe als Wettkampfvorbereitung
Training in der Höhenkammer beim KC Dresden (Bild: Heiko Pflanz)

Sachsens erste Höhentrainingskammer steht in Dresden - im Sportzentrum Blasewitz an der Oehmestraße. Dort können sich die Kanuten vom KC Dresden um Olympiasieger Tom Liebscher-Lucz nun auch mit Höhentrainingseinheiten gezielt auf die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris und weitere Wettkämpfe vorbereiten und damit aufwendige Trainingsreisen in Hochgebirgslagen reduzieren. 

Die rund 60 Quadratmeter große Höhentrainingskammer ist mit acht Ergometern, einem Paddelergometer und zwei Laufbändern sowie einem Sportboden ausgestattet. Insgesamt kostete die Anlage etwa 100.000 Euro. 80 Prozent davon steuerte das Land Sachsen über den Olympiastützpunkt Sachsen für Geräte und Technik bei. 20 Prozent finanzierte der Eigenbetrieb Sportstätten Dresden. Dieser übernahm zudem die gesamten Baumaßnahmen und -kosten in Höhe von etwa 60.000 Euro.

Täglich von montags bis sonnabends nutzen Landes- und Bundeskader sowie Ausdauersportlerinnen und Ausdauersportler ab 17 Jahren die Höhentrainingskammer, immer begleitet von einem Trainer. Der Kanu-Club Dresden e. V. betreibt die Höhenkammer und koordiniert die Trainingseinheiten. Zudem kann der Vereinsnachwuchs den Raum als zusätzlichen Fitnessraum nutzen, wenn dieser nicht als Höhenkammer aktiviert ist. Damit kommt er auch allen jüngeren Sportlerinnen und Sportlern zugute. 

Sportbürgermeister Jan Donhauser: „Es ist ein weiterer Schritt, die Qualität im Leistungssport der Landeshauptstadt Dresden zu steigern. Kanu-Rennsport gehört zu den erfolgreichen Dresdner Olympia-Sportarten. Auch alle anderen Ausdauersportarten profitieren von den neuen Trainingsmöglichkeiten.“ 

Andreas Schumann, Leiter Stabsstelle Sport im Sächsischen Staatministerium des Innern (SMI): „Mit der Förderung der Höhentrainingskammer, integriert in die Sportstätte, wollen wir einen Beitrag leisten, den Kanu-Sport am Landesstützpunkt Dresden weiter auszubauen, damit die Dresdner Sportlerinnen und Sportler auch weiterhin die Weltspitze mitbestimmen.“

Christian Pöhler, Leiter Olympiastützpunkt Sachsen e. V.: „Die fantastische Entwicklung des Dresdner Kanu-Sports unterstreicht die hervorragende Arbeit im Kanu-Nachwuchs-Sport. Mit den neuen Trainingsmöglichkeiten vor Ort ist eine weitere Leistungssteigerung möglich.“

Heiko Pflanz, Vorstand Kanu Club Dresden e. V.: „Wir sind sehr dankbar für die neu entstandenen Trainingsmöglichkeiten. Das verschafft uns beste Trainingsvoraussetzungen für zukünftige Erfolge und einen wichtigen Standortvorteil. Ich danke dem SMI, dem Olympiastützpunkt, der Landeshauptstadt Dresden, insbesondere dem Eigenbetrieb Sportstätten und Dr. Peter Lames. Er hat als damaliger Bürgermeister das Projekt aktiv begleitet und sich für die Investition stark gemacht. Ich bin sehr dankbar, dass alle Beteiligten gemeinsam der Idee Höhenkammer gefolgt sind und zur Realisierung beigetragen haben.“

Tom Liebscher-Lucz: „Mit der neuen Höhentrainingskammer verbessert sich die Trainingssituation enorm und bietet uns beste Möglichkeiten, zum Beispiel in Vorbereitung auf dem Weg zu Olympia 2024 in Paris.“

So funktioniert die Höhentrainingskammer
Von außen werden etwa 3400 Kubikmeter Frischluft pro Stunde angesaugt. Hierbei wird die Frischluft über eine Lamellensteuerung nur dann zugeführt, wenn die Anlage auch in Betrieb ist. Über einen Kompressor und ein Filtersystem im Technikraum im Keller wird die sauerstoffreduzierte Luft in den Trainingsraum eingebracht. Die Steuerung erfolgt über einen Laptop und einer Steuereinheit direkt in der Höhenkammer. Das vorhandene Luftgemisch wird zusätzlich über einen Sauerstoff- und einen Kohlendioxidsensor überwacht. Bei Bedarf wird über einen Frischluftlüfter und einen Abluftlüfter der Sauerstoffgehalt angepasst. 

Die Anlage kann den Sauerstoffgehalt der Luft bis zu einer Höhe von 8.000 Metern simulieren. Auf Meeresspiegelniveau beträgt er 21 Prozent. Auf 8.000 Meter Höhe reduziert sich der Sauerstoffgehalt auf ein Drittel (sieben Prozent). Für die Trainingseinheiten der Kanuten werden vorwiegend Höhen von 1.500 bis 2.500 Meter simuliert, die zu einer Minderung des Sauerstoffgehaltes auf bis zu 16 Prozent führen. Der Körper reagiert auf die geringere Sauerstoffkonzentration zum Beispiel mit der Vermehrung der sauerstofftransportierenden roten Blutkörperchen. Mehr Sauerstoff im Blut erhöht die Ausdauer und Leistungsfähigkeit der Sportlerinnen und Sportler.

Quelle: https://www.dresden.de

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