10.01.2023 | DKV / Verbände

IOC führt 23 Sportorganisationen an, die neue Sport-für-Natur-Rahmenvereinbarung unterzeichnen

Internationale Kanu-Föderation (ICF) mit vertreten!
IOC

Angeführt vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) haben 23 Sportorganisationen, darunter das Organisationskomitee für die Olympischen und Paralympischen Spiele Paris 2024, die erste Sport-für-Natur-Rahmenvereinbarung (Sports for Nature Framework) unterzeichnet. Darin verpflichten sie sich zur Einhaltung von vier Grundprinzipien, die die Natur schützen und einen Beitrag zu den neuen globalen Zielen für biologische Vielfalt leisten sollen. Auf diese Ziele wollten sich die Regierungen der Welt auf der 15. Artenschutzkonferenz der Vereinten Nationen (CBD COP15) in Montreal einigen (6. bis 19. Dezember). Hier kamen die Vertreter der Vertragsstaaten des internationalen Umweltabkommens CBD (Convention on Biological Diversity – Konferenz zur Biodiversität) zusammen. 

Die von der Weltnaturschutzorganisation (International Union for Conservation of Nature – IUCN), dem IOC und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme – UNEP) in Zusammenarbeit mit dem Sekretariat des internationalen Umweltabkommens CBD erstellte Sport-für-Natur-Rahmenvereinbarung zielt darauf ab, bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus in allen Sportarten weitere Schritte hin zu mehr Naturschutz zu gehen.

Die Rahmenvereinbarung bringt Sportverbände, Ligen, Vereine und Veranstalter zusammen. Sie verpflichten sich, wichtige Arten und Lebensräume zu schützen und Schäden zu vermeiden, wichtige Ökosysteme wiederherzustellen, nachhaltige Lieferketten zu schaffen. Zugleich bekennen sie sich dazu, die Sportgemeinschaft zu inspirieren, sich in ihrem Zuständigkeitsbereich für die Natur einzusetzen.

Zu den ersten Unterzeichnern der Rahmenvereinbarung gehören neben dem IOC:

•    das Organisationskomitee für die Olympischen und Paralympischen Spiele Paris 2024
•    das Nationale Olympische Komitee Spaniens
•    das Nationale Olympische Komitee von Papua-Neuguinea
•    der Kanu-Weltverband (ICF)
•    der Tischtennis-Weltverband (ITTF)
•    der Radsport-Weltverband (UCI)
•    der Ruder-Weltverband (FISA)
•    der Segel-Weltverband
•    der Skate-Weltverband
•    der Orientierungslauf-Weltverband (IOF) 
•    der Wasserski & Wakeboard Weltverband (IWWF)
•    der Sambo-Weltverband (FIAS)
•    der Hochschulsport-Weltverband (FISU)
•    der Squash-Weltverband (WSF)
•    der englische Squashverband
•    AlUla Sports Club
•    Forest Green Rovers
•    The Ocean Race
•    We Play Green
•    E1 Series
•    Extreme E
•    Ultra Trail du Mont Blanc (UTMB)

Die Unterzeichner der Rahmenvereinbarung verpflichten sich, Aktionspläne für alle vier im Dokument enthaltenen Grundprinzipien zu entwickeln und umzusetzen, und gegenüber Experten jährlich ihre Fortschritte darzulegen, damit die Experten deren Wirksamkeit bestätigen können. Im Namen der Gründungspartner wird die Weltnaturschutzorganisation gemeinsam mit der „Sails of Change“-Stiftung, die sich für den Schutz und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt einsetzt, Unterstützung, Instrumente und Schulungen zur Umsetzung der Rahmenvereinbarung anbieten.

„Das IOC ist der Ansicht, dass jeder Verantwortung trägt, sich um unseren Planeten zu kümmern. Als Gründungspartner der Sport-für-Natur-Rahmenvereinbarung wollen wir der Sportgemeinschaft dabei helfen, negative Auswirkungen auf die Natur zu minimieren und sie inspirieren, sich für die Natur einzusetzen“, sagte IOC-Mitglied Tricia Smith bei der Auftaktveranstaltung. „Unsere Engagement baut auf dem Erfolg der UN-Sport-für-Klima-Rahmenvereinbarung (UN Sport for Climate Action Framework) und den Bemühungen des IOC zur Bewältigung der Klima- und Biodiversitätskrise auf. In diesem Rahmen reduziert das IOC seine CO2-Emissionen bis 2030 um die Hälfte, hat sich verpflichtet, auf permanente olympische Bauten in geschützten Gebieten zu verzichten, hat hohe Umweltstandards für die Beschaffung von Lebensmitteln festgelegt und pflanzt gerade einen Olympischen Wald zum Ausgleich seiner verbliebenen CO2-Emissionen und zur Wiederherstellung von geschädigten Landschaften in Mali und Senegal.“

Mehr als 100 Vertreter von Internationalen Sportverbänden, Nationalen Olympischen Komitees, regionalen und nationalen Verbänden, lokalen Teams und Athleten sowie Experten aus dem akademischen Bereich, von Nicht-Regierungsorganisationen, wissenschaftliche Berater und Berater für Nachhaltigkeit im Sport haben Beiträge für die Sport-für-Natur-Rahmenvereinbarung geliefert. Diese wurden in sechs Konsultationen im November 2022 sowie online und in persönlichen Gesprächen gesammelt.

Die Sport-für-Natur-Rahmenvereinbarung orientiert sich an der von den Vereinten Nationen (UN) geführten Sport-für-Klima-Rahmenvereinbarung (UN Sport for Climate Action Framework), die UN und IOC im Jahr 2018 gemeinsam ins Leben riefen.

Aus dem im November dieses Jahres veröffentlichten UNEP-Bericht „Sport für Natur“ geht hervor, dass die Mehrheit der befragten Sportorganisationen – rund 70 Prozent – daran interessiert ist, sich in ihrem Zuständigkeitsbereich für die Natur einzusetzen und Maßnahmen zu ergreifen, wie es einige von ihnen bereits im Bereich Klima tun. Der Bericht zeigt jedoch auch, dass die Sportorganisationen dafür mehr Unterstützung und Anleitung benötigen.

Mehr Informationen finden Sie hier: https://olympics.com/ioc/news/sports-organisations-commit-to-safeguarding-nature-under-new-framework

Zurück zur Liste