29.11.2021 | DKV / Verbände

Jens Perlwitz: "Wir werden uns den gestiegenen Anforderungen stellen müssen."

Aus der Antrittsrede des neuen DKV-Präsidenten Jens Perlwitz beim Kanutag in Leipzig am 20. November 2021
DKV-Präsident Jens Perlwitz

"Der Jüngste bin ich ja nicht mehr, dennoch habe ich die Herausforderung dieser Präsidentschaft angenommen. Eigentlich erwartet man, wenn man älter wird, eine ruhige Lebensphase. Ich glaube, genau das Gegenteil von Ruhe wird in den nächsten dreieinhalb Jahren auf mich warten, was mich freut und auch neugierig macht. 

Es ist mir eine riesengroße Ehre, als Präsident den Deutschen Kanu-Verband führen zu dürfen.
Ich danke Thomas Konietzko im Namen des gesamten Verbandes für sein Engagement. Thomas hatte nach seinen eigenen Worten bei uns im DKV die schönste Zeit seines Lebens. Jetzt freue ich mich, wenn diese schönste Zeit noch vor mir liegt. Ich kenne den DKV bestens und weiß um um die vielen Aufgaben und Herausforderungen, aber ich habe ein gutes Gefühl, dass wir die erfolgreiche Arbeit im Präsidium weiterführen können.

Lieber Thomas, ich denke, dass wir in einem übereinstimmen:
Der Leistungssport ist als Motor der Begeisterung für den Sport an der Basis zu sehen, das heißt, die Seele des Sports, des Kanusports, liegt im Vereinssport. Nur wenn dort die vielen Kinder für unseren Paddelsport in seiner Vielseitigkeit begeistert werden können, kann sichergestellt werden, dass wir bei der Vergabe von Olympiamedaillen in der Zukunft mitreden werden. Dazu sind natürlich die Landes-Kanu-Verbände und die Vereine gefragt, wir, der DKV, können und müssen Hilfestellung anbieten.  

Wir werden uns den in den nächsten Jahren den gestiegenen Anforderungen an unseren Verband stellen müssen, sei es im Freizeit- oder im Wettkampfsport. 

Das heißt aber nicht, dass all das was bei uns geschieht, schlecht ist. Ich will nicht all die gut funktionierenden Dinge im DKV ändern. Von Thomas Konietzko erben wir schließlich einen hervorragend organisierten Verband. Ich stehe dafür, dass wir die wunderbare Kultur des Miteinanders im Kanusport auch weiterhin pflegen. Dass wir zu gemeinsamen Entscheidungen für die Zukunft des DKV und des Sports kommen. So will ich, auch wenn mich viele aus dem Leistungssport kennen, ein Präsident aus der Mitte sein. Ob Wettkampf oder Freizeit, egal welche Bootsart - was uns alle verbindet, ist die Liebe zum Paddeln. 

Für mich war es auch schon in der Vergangenheit immer selbstverständlich, aus persönlicher Freude zum Kanusport auch Verantwortung für andere und das Große und Ganze zu übernehmen. Ich war schon immer bereit, den Aufbruch zu wagen und Erreichtes zu sichern und weiterzuentwickeln. 

Aus diesem Gedanken heraus müssen wir uns aber davon verabschieden, nur noch in Kästchen zu denken, wir müssen die Kästchen, die beinhalten: „es war doch schon immer so“, aufbrechen und mit neuen Ideen, die den neuen Anforderungen gerecht werden, füllen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass unsere Entscheidungen kritisch hinterfragt werden, ich sage nur: Good Governance, Sportlervertretung „Athleten Deutschlands“.
Das bedeutet, dass wir stets darauf achten müssen, nicht auf der Stelle zu treten, dass wir Zukunftsprozesse nicht an uns vorbeifahren lassen dürfen.

Um dies zu verwirklichen zielt mein Blick immer auf die Gewinnung von Mitgliedern, auf die Gewinnung von Mitarbeitern im ehrenamtlichen Engagement, und das alles in Zusammenarbeit mit unseren Landesverbänden und Vereinen. Wobei ich nicht aus den Augen verliere, dass wir hierzu auch eine Stärkung der Hauptamtlichkeit brauchen

Lasst mich zum Abschluss als allgemeines Statement feststellen:
Der Sport hat leider an gesellschaftlicher Bedeutung verloren, wir brauchen deshalb positive Ziele – die gemeinsam mit der Politik umzusetzen sind - bis herab zu den LKV`s und Vereinen, um diesem Verlust an Bedeutung in der Gesellschaft entgegenzuwirken.  
 

Zurück zur Liste