07.04.2022 | Kanu-Rennsport

Kanu-Rennsport Sichtung mit Corona-Nachwirkungen

Am Freitag dem 8. April startet die Kanu-Rennsport Saison 2022 mit den Nationalen Qualifikationen für die Nationalmannschaft. Traditionell werden auf der Regattabahn in Duisburg die ersten Rennen der Saison an zwei Wochenenden ausgetragen, um im Nachgang die erweiterte Nationalmannschaft benennen zu können.
Qualifikation für die Kanu-Rennsport Nationalmannschaft 2021 (Bild: Henning Schoon)

Zur ersten Sichtung werden die beiden Disziplingruppen der Herren (Kajak und Canadier) drei verschiedene Distanzen (250m, 500m und 1000m) paddeln. Die beiden Disziplingruppen der Damen werden am Wochenende einmal über 250m und zweimal über 500m gegeneinander antreten. An den Start geht dabei nur die Leistungsklasse. 

„Die Organisation eines solchen Wettkampfes ist inzwischen mehr als schwierig geworden“, so DKV-Sportdirektor Dr. Jens Kahl. „Die Bestimmungen für die Coronaregeln wirken natürlich noch immer nach, sodass wir bei der Quali testen testen testen.  Was mir aber viel mehr Sorge bereitet, ist die Gesundheit unserer Athletinnen und Athleten.  In der Omikron-Welle hat es viele erwischt. Anders als man meinen könnte, ist der Wiedereinstieg für Hochleistungssportler teilweise sogar schwerer und länger.“ 

Das ergänzte Bundestrainer Arndt Hanisch: „Wir mussten feststellen, dass wir mehrere Athletinnen und Athleten im Team haben, die, wenn sie infiziert waren, fast einen Monat aus dem planmäßigen Training raus waren. Aufgrund der Isolation von über einer Woche war der Trainingsausfall ohnehin schon groß.  Auch der Wiedereinstieg ins Training war bei manchen sehr langwierig. Viele Sportler waren nach der Infektion kaum belastbar, sodass man mit Spaziergängen, ganz leichtem Joggen oder Paddeln den Wiedereinstieg finden musste.“  

Auch die Bundestrainerin für Diagnose Tina Kövari musste in dieser Vorbereitung ganz anders arbeiten, als sie es unter normalen Bedingungen gewohnt war: „Wir haben die betroffenen Sportlerinnen und Sportler ständig überwacht, sodass wir genau wussten, wie belastbar die Athleten sind und wie intensiv trainiert werden kann. Deswegen haben wir viel Zeit investiert, um individuelle Pläne für den Widereinstieg zu erstellen. Schön war es wirklich nicht, wenn man bedenkt, dass ein Leistungssportler bereits beim lockeren Spaziergang an seine Grenzen stößt.  An ein normales Gruppentraining war deswegen kaum zu denken.“ 

Im Hinblick auf die ersten Qualifikationswettkämpfe in Duisburg kann man sicherlich mit einigen Überraschungen rechnen. Die Platzierungen werden nicht nur ein Bild liefern, wer derzeit den besten Leistungsstand hat, sondern auch, wer gut durch die Pandemie gekommen ist oder sich schneller von einer Infektion erholt hat.  

„Für uns im Trainerteam ist vorrangig die Leistung entscheidend. Wir wissen wie schnell die Sportler zum jetzigen Zeitpunkt sein müssen, um eine Chance zu haben zum Jahreshöhepunkt erfolgreich abschneiden zu können. Der Abstand zur Prognose-Fahrtzeit ist für uns also ein entscheidendes Kriterium“, so Arndt Hanisch. „Wir haben den ganzen Winter viele und komplexe Daten zum Leistungsstand jedes einzelnen Sportlers erhoben und können daher prognostizieren, wo Sportler mit Infektion sich platzieren würden. Das müssen wir später bei der Auswertung berücksichtigen.“  

Nach den ersten Rennen in Duisburg folgt eine zweieinhalbwöchige Pause im Heimtraining bevor es für die Leistungsklasse zur zweiten Sichtung am 27. und 28. April wieder nach Duisburg geht. Im Nachgang zu diesem Wettkampf wird der Trainerrat die erweiterte Mannschaft für die beiden Weltcups Ende Mai in Racice (CZE) und Poznan (POL) nominieren. 

 

Der Zeitplan und die Ergebnisse werden am Wochenende unter https://results.imas-sport.com veröffentlicht  

Zurück zur Liste