Die ersten Titel bei den Deutschen Meisterschaften im Parallelsprint sind vergeben. Vor der einzigartigen Kulisse der East Side Gallery, unter tosenden Applaus von ca. 3.500 Zuschauern siegten der Potsdamer Ronald Rauhe im K1 sowie die Berlinerin Lisa Jahn im C1 auf der 160 m Sprintstrecke. Sie haben Kanugeschichte geschrieben und sind die ersten Deutschen Meister in dieser Disziplin. Auch im K2 Mixed zusammen mit Sabrina Hering-Pradler ließ „Ronny“ Rauhe nichts anbrennen.
Olympiasieger und Weltmeister ist er schon. Nun ist er auch Deutscher Meister im Parallelsprint. Ronald Rauhe siegte wie ein echter Champion. Vorlauf, Zwischenlauf und Halbfinale entschied er souverän für sich. Dabei hatten Kai Eggemann von der KRG Bremen, Rauhes Vereinskollege Max Zaremba und der Berliner Youngster Jacob Schopf vom KKC Berlin das Nachsehen. Rauhes Devise war, möglichst viel Kraft zu sparen, um 100 prozentig fit für das Finale zu sein. Immerhin galt es vier Rennen innerhalb von vier Stunden zu bewältigen. Im Finale hieß es dann Rendschmidt gegen Rauhe, Weltmeister gegen Weltmeister, Olympiasieger gegen Olympiasieger. Und auch hier zeigte Ronald Rauhe seine ganze Klasse und siegte mit einem klassischen Start-Ziel-Sieg in 28.156 Sekunden. Der Essener Max Rendschmidt kam in 28.746 Sekunden auf Platz 2. Rauhe zeigte sich nachdem Finalsieg schwer begeistert von den Fans an der Strecke, der wunderbaren Kulisse und natürlich der Hauptstadt inklusive den Organisatoren: „Es ist wirklich was ganz Besonderes bei so einer Location hier am Start zu sein. Was Berlin hier für uns geleistet hat und wie super das Publikum mitgegangen ist, hätte ich nicht für möglich gehalten. Da zeigt sich wieder Berlin ist sensationell, Berlin ist einzigartig und Berlin ist auch eine Sportstadt! Von mir aus können wir uns jeden Monat hier treffen.“ Auf Platz 3 kamen der Berliner Jacob Schopf und Max Lemke vom KC Potsdam. Sie überquerten im kleinen Finale gleichzeitig die Ziellinie in 28.613 Sekunden.
Rauhe ähnlich siegte Lisa Jahn vom Köpenicker SC bei den Canadier Damen. Durch ein Freilos konnte die smarte Berlinerin sich den Vorlauf sparen und konzentrierte sich direkt auf ihr Halbfinale. Hier traf sie auf Vanessa-Leonie Silbermann vom SC Magdeburg und siegte mit ca. 3 Sekunden Vorsprung relativ deutlich. Nur 20 Minuten später stand Lisa Jahn erneut im Startschuh. Im Finale ging es gegen Nationalmannschaftskollegin Annika Loske vom KC Potsdam. Loske ist zwar bei Wellen die bessere Paddlerin, allerdings hatte Lisa Jahn das heimische Publikum im Rücken und das nutzte die Berlinerin gekonnt aus. Sie gewann in 39.289 Sekunden. Annika Loske kam in 40.169 Sekunden auf den 2. Platz. „Das Finale war sehr aufregend für mich. Ich hatte ein bisschen Angst, dass Annika mich doch noch einholt, weil sie bei Wellen wirklich gut fahren kann. Aber ich hatte natürlich die Berliner Zuschauer im Rücken und hab das Ding dann zum Glück nach Hause gefahren.“ So Lisa Jahn nach ihrem Finalsieg. Den 3. Platz belegte Johanna Handrick vom SC DHfK Leipzig in 41.198 Sekunden. Sie verwies im kleinen Finale die Magdeburgerin Vanessa-Leonie Silbermann auf Platz 4.
Am Nachmittag des ersten Wettkampftages fanden noch die Mixed Rennen im Kajak-Zweier statt. Auch hier gewann der Potsdamer Ronald Rauhe zusammen mit Zweierpartnerin Sabrina Hering-Pradler vom HKC Hannover deutlich in 27.073 Sekunden. Auf Platz 2 kam das Boot von der KG Essen mit Caroline Arft und Tobias-Pascal Schultz in 27.666 Sekunden. „Es war einfach total cool hier bei der East Side Gallery zu starten. Vor allem bei dem großartigen Publikum. Es ist so viel los und es macht einfach so viel Spaß, weil du vom Start bis zum Ziel mit Motivation überschüttet wirst.“ so Sabrina Hering-Pradler nach ihrem Finalsieg im Mixed K2. Und natürlich war es auch für die Hannoveranerin eine Besonderheit mit Ronald Rauhe in einem Boot zu sitzen. „Mit Ronny ist es auch mega cool. Man hat das Gefühl, man fliegt über das Wasser.“
Neben den Entscheidungen im Kanu-Rennsport trafen sich auch die besten SUP-Paddler zur SUP-Cross DM in der Hauptstadt. In dieser Disziplin müssen die Paddler eine 240 m lange Wettkampfstrecke mit vier Wendebojen, die umfahren werden müssen, absolvieren. Im Finale setzte sich bei den Herren Normen Weber von den Kanu-Schwaben Augsburg deutlich durch. Weber siegte mit ca. 7.5 Sekunden Vorsprung vor Ole Schwarz vom WSV Blau-Weiß Bonn auf Platz 2 und Steven Bredow von Preussen Kanu auf Platz 3. „Ich hatte einen sehr guten Start erwischt und konnte mich direkt an die Spitze vor meinem größten Konkurrenten Ole Schwarz setzten. Bei der letzten Wendeboje habe ich mitbekommen, dass hinter mir ein leichter Crash passiert ist. Ole wurde attackiert und da wusste ich, jetzt Gas geben und dann gewinnst du das Ding hier.“ so Weber nach seinem Finalsieg.
Auch bei den SUP-Damen ging es relativ deutlich zu. Hier gewann Hannah Leni Krah vom TSV Rotation Dresden mit fast 6 Sekunden Vorsprung. Auf Platz 2 kam Noelani Sach aus Eutin gefolgt von Tanja Ecker aus Baden-Württemberg.
Am morgigen Sonntag stehen die Entscheidungen im Parallelsprint bei den Canadier-Herren und Kajak-Damen an. Die erste Rennen startet um 9.00 Uhr. Alle Startlisten und Ergebnisse gibt es bei unserem Partner der IMAS.