14.06.2024 | Parakanu

Starker Start des deutschen Teams in Szeged

Acht Medaillen für die Paddler aus Schwedt, Berlin und Stuttgart
Joice Kreft und Leona Johs feiern ihre Medaillen zusammen mit Nona Gielis

Die ersten Endläufe der Europameisterschaften am Freitagmittag brachten auch gleich die ersten Medaillen. Bei den Rennen der intellektuell beeinträchtigten Parakanuten (II- intellectual impaired) zeigten die deutschen Paddlerinnen und Paddler ihre herausragende Form.

Dominanz im Kajak Einer

Joice Kreft, HKC Berlin, gewann in souveräner Manier ihr Rennen über 200m. „Der Start war nicht so, wie ich ihn mir gewünscht hatte. Ich konnte dennoch einen Vorsprung herauspaddeln, und ich bin sehr zufrieden mit mir.“ Sagte die 16-jährige. Hinter ihr kam die zweite deutsche Starterin, Leona Johs vom PCK Wassersport Schwedt ins Ziel. Dritte wurde die Belgierin Nona Gielis. Leona haderte nach dem Rennen auch mit dem Start, da der zunehmende Wind sie aus dem Startschuh drückte. „Ich bin froh, dass ich am Ende noch gut gefahren bin und Silber geholt habe.“ sagte sie. Den Herren Kajak Einer gewann Sebastian Girke, ebenfalls PCK Wassersport Schwedt. Er lies von Anfang an keinen Zweifel an seiner Geschwindigkeit und zog Paddelschlag um Paddelschlag davon. Sein Vereinskamerad Stefan Glawe sicherte sich mit einem Endspurt noch den zweiten Platz vor dem Belgier Pieter van Baelen. „Ich freue mich sehr, hinter Sebastian der Schnellste gewesen zu sein.“ Sagte er nach seinem Rennen. Joice Kreft und Sebastian Girke konnten somit ihre Siege vom letzten Jahr bei den Weltmeisterschaften in Duisburg wiederholen. Im Einer fahren die II-Sportlerinnen und Sportler in Parakanu-Booten.

Das Stuttgarter Unified-Team erkämpft sich Gold

Das Stuttgarter Unified Team Nina Voll und Isabel Schank konnten den K2 für sich entscheiden, und damit die dritte Goldmedaille für Deutschland holen. Die Zweier-Rennen werden in Touringbooten, die der Veranstalter zur Verfügung stellt, gefahren. Es fahren ein behinderter Paddler mit einem nicht-behinderten. Die beiden trainieren auch viel zusammen. Nina Voll und Isabel Schank sagten nach ihrem Rennen freudestrahlend: „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden, und sind unserem Verein KG Stuttgart und dem Parakanu Team dankbar für die Unterstützung. Wir freuen uns auf zukünftige Veranstaltungen.“ In diesem Rennen belegte das Schwedter Team Leona Johs und Merle Strele Platz Drei hinter dem Belgischen Duo Nona und Marthe Gielis. Das Unified Rennen der Männer endete mit einem zweiten und einem dritten Platz für die beiden Schwedter Boote. „Sebastian hätte doch noch mehr Trainingszeit mit seinem Unified Partner benötigt. Er ärgert sich schon sehr, dass er den Vorsprung vom Start nicht halten konnte. Das belgische Team war besser eingefahren. Die souveräne Goldmedaille im Einer tröstet ihn ein wenig.“ Sagte Rado Johs hinterher. Johs belegte als Unified Partner zusammen mit Stefan Glawe Platz drei. Der Unified Partner von Girke, Thomas Brockmann, mit dem er im letzten Jahr so erfolgreich war, war Krankheits-bedingt ausgefallen. Karl Regorius war dafür eingesprungen. Es gewannen knapp vor den deutschen Booten Pieter van Baelen und Robbe Heylen.

Die Rennen für Menschen mit intellektuellen Einschränkungen sollen zukünftig fester Bestandteil der Europameisterschaften werden. Bisher werden sie als Demonstrationsrennen gefahren. Das freut auch Parakanu-Bundestrainer André Brendel: „Die Leistungen der Athleten und das Engagement der Vereine verdienen diese Gleichstellung. Auch wenn sie dann weiterhin als nicht-paralympische Sportart ihre Reisen und Einsätze bei den Wettkämpfen selbst finanzieren müssen. Die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend, und das Team wächst von Jahr zu Jahr mehr zusammen.“ Ines Rothkopf, Mutter von Joice, sagte am Ende: „Es ist wundervoll, Teil dieser tollen Kanufamilie zu sein.“

Die Bilder sind von Paracanoe Germany.

Alle Ergebnisse der Europameisterschaft: https://timetable.europecanoeevents.com/index.php?gmt=1&gmt2=-60

Sebastian Girke mit Stefan Glawe und Pieter v.Baelen auf dem Podest
Siegerehrung der Unified Männer Zweier
Sieg für das Unified Team aus Stuttgart, Nina Voll und Isabel Schwank
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