26.05.2024 | Kanu-Rennsport

Viermal Gold bei Kanurennsport-Weltcup in Posen für Deutschland!

Rundherum olympiareife Leistungen
Noch besser unterwegs als beim 1. Weltcup: Der Deutschland-Vierer siegt erneut über 500 Meter.

Ein außerordentlich erfolgreicher Weltcup in Posen liegt hinter dem Kanu-Rennsport-Team Deutschland. Neun Medaillen sprangen in Polen für die deutschen Kanutinnen und Kanuten heraus - mehr als nur ein Fingerzeig Richtung Olympia.

In beeindruckender Form zeigte sich vorneweg der olympische K4 der Herren. Das Quartett Rendschmidt/Schopf/Lemke/Liebscher dominierte die Konkurrenz und gewann am Ende mit fast einer Bootslänge Vorsprung. Damit gehen beide Weltcupsiege im K4 an den „Deutschlandvierer“. Und eben diese vier Athleten beherrschten die Konkurrenz auch im K2 auf 500 Metern, der ebenfalls bei Olympia gefahren wird. Jacob Schopf und Max Lemke hatten hier die Nase vorne, gefolgt vom Duo Max Rendschmidt und Tom Liebscher. Bundestrainer Arndt Hanisch freut sich über dieses Ergebnis und erklärt, warum es für ihn überhaupt nicht überraschend kommt: „Die Jungs sind einfach sehr erfahren im Mannschaftsboot und harmonieren da schnell. Wir fahren im Training natürlich ab und zu auch mal Zweier statt Vierer, daher funktioniert eben auch der K2. Das war jetzt die erste Duftmarke Richtung Olympia und wir werden sehen, wie weit wir das noch ausbauen können.“

Im K4 der Damen war es diesmal zwar „nur“ der vierte Rang, doch ein Blick auf die Ergebnisse zeigt, wie gut auch dieses Ergebnis am Ende ist: Zwischen Sieg und Rang vier lagen zwar drei Boote, jedoch gerade einmal winzige 0,3 Sekunden Abstand. Insofern ist auch der Vierer der Frauen weiterhin absolut auf Kurs in puncto Olympia. Interessant gestaltete sich auch der K2 der Damen, denn hier holte der neu formierte K2 mit Pauline Jagsch und Lena Röhlings (beide SC Berlin-Grünau) Platz zwei.

Weiter gehen die erfreulichen Nachrichten mit dem C2 auf 500 Metern bei den Damen. In diesem olympischen Boot sind seit dem vergangenen Jahr Lisa Jahn (HKC Berlin) und Hedi Kliemke (KC Potsdam) unterwegs. Nachdem sie ihre Sprintfähigkeiten auf der Paradestrecke der 200 Meter bereits zu Genüge bewiesen haben und diesmal sogar in dieser Disziplin siegten, gelang auch auf den wichtigen 500 Metern zum ersten Mal der Sprung auf das Podest mit Rang drei.

Jakob Thordsen (HKC Hannover) begeistert derweil weiter im K1 über die olympischen 1000 Meter. Trotz seiner im Herbst 2023 erlittenen schweren Schulterverletzung ist der 24-Jährige schon jetzt wieder mitten in der Weltspitze und schaffte diesmal sogar den Sprung aufs Podium mit Rang zwei.

Einen weiteren Weltcup-Sieg gab es im C1 der Herren über 500 Meter zu bejubeln. Conrad Scheibner (SC Berlin-Grünau) zeigte erneut seine Kämpfermentalität, und antwortete nach der krankheitsbedingt holprigen Vorbereitung mit dem bestmöglichen Ergebnis. Zwar hatte sich beim ersten Weltcup in Szeged Sebastian Brendel teamintern für den olympischen 1000-Meter-C1 durchgesetzt, doch durch die beiden hervorragenden Leistungen empfiehlt sich Scheibner als Allrounder und damit für weitere Starts in den diversen Booten. „Ich wäre gerne die 1000 Meter auch noch gefahren, aber das wäre vom Umfang her noch zu viel gewesen in meinem aktuellen Zustand. Ich bin sehr glücklich mit der Leistung wie auch schon in Szeged. Hätte diese Ergebnisse mir im Winter jemand vorausgesagt, hätte ich das nicht für möglich gehalten“, so Scheibner. Weil Dreifach-Olympiasieger Brendel seinen Fokus bereits auf die Europameisterschaften Mitte Juni in Ungarn gelegt hat, startete in Posen David Bauschke als einziger deutscher Starter im C1 1000 Meter. Der junge Athlet des KC Wiking Bochum zeigte eine gute Leistung und schaffte es, einen starken zweiten Platz einzufahren und verpasste den ganz großen Coup um nur 0,1 Sekunden. Ein weiterer Beweis für die ausgezeichnete Tiefe der Mannschaft im Bereich der Canadier-Herren.

Die guten Ergebnisse gerade auch in den wichtigen olympischen Klassen geben Bundestrainer Arndt Hanisch Planungssicherheit, auch wenn an ein paar Stellschrauben noch gedreht werden muss mit Blick auf Olympia im August: „Zwar war der Weltcup nicht ganz so gut besucht wie der erste, trotzdem waren in jeder Klasse viele große Namen vertreten. Es gibt natürlich immer noch kleine Baustellen, an denen es zu arbeiten gilt, aber die gibt es immer. Es wird noch einen Ausscheid im C2 geben am 8. Juni, dann haben wir auch hier Klarheit.“

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