21.06.2021 | Kanu (Allg.)

Wittener Kanuten in Existenznot wegen Brückenbau

Mitglieder des CCF Witten zeigen Flagge!
Mit ihrem Einsatz und reichlich beflaggt, zeigte das Drachenbootteam United Dragon Fighters in einer kleinen spontanen Aktion seine Solidarität zum CCF Standort. Auf der Höhe des Bootes beginnt das Vereinsgelände.

Der Kanusportverein "Canu Camping Freunde Witten e.V." befindet sich seit seiner Gründung 1966 unmittelbar an der Herbeder Brücke in Witten. Durch den geplanten Brückenneubau sieht der CCF Witten seine Existenz mit z.Z. knapp 100 Mitgliedern, den Sportbetrieb und die Weiterführung zahlreicher sozialer Projekte massiv gefährdet, weil die bisherige Planung des Bauherrn Straßen-NRW keinen Vereinsbetrieb am bisherigen Standort vorsieht.

Anfragen und Bemühungen zu Gesprächen um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen blieben von Seiten Straßen-NRW und weiteren Verantwortlichen wie vom Verpächter zunächst unbeantwortet.

Die WAZ berichtete am 15.06.2021 zur Problematik und fragte bei den Verantwortlichen an.
www.waz.de/staedte/witten/ruhrbruecken-bau-bringt-kanuverein-witten-in-existenznot-id232534137.html


Nach dem Pressebericht erfolgten Reaktionen.
Inzwischen wurde ein Gesprächstermin mit dem Verpächter für Ende Juli vereinbart und es erfolgte die Eingangsmeldung unserer Anfrage von Seiten Straßen-NRW. Jedoch mit dem Hinweis, dass zum aktuellen Planungsstand noch keine Aussage zur zukünftigen Nutzung des Grundstückes getroffen werden kann.

Die Bemühungen des Vereins um Lösungen, begannen frühzeitig.
Bereits 2019 erfolgten die ersten Anfragen.
Im Januar diesen Jahres erfolgte ein Gespräch mit Herrn König, Bürgermeister von Witten. Herr König kündigte die Prüfung einer möglichen Unterstützung an. Bemerkte aber, dass die Stadt Witten keinen Einfluss auf den Verpächter besitzt.
Ebenso erfreulich war die unmittelbare Reaktion des Arbeitskreises Brückenneubau auf die Anfrage zu einer möglichen Unterstützung.
Hier fand am 16.06.2021 ein erster informativer Austausch am Standort des CCF statt. Es wurde vereinbart, dass sich der Verein mit an der geplanten Bürgerwerkstatt zum Brückenbau beteiligen wird.
Von Seiten des Ruhverbandes gab es zu einer Anfrage zu Alternativgrundstücken bereits eine überraschend schnelle Absage.


Es gibt einen Lichtblick

Die Gewissheit, dass die Existenz und Belange des Vereins dem Bauherrn nun bekannt sind und der Verpächter Gespräche anbietet, beruhigt leicht und lässt die Hoffnung auf baldige Lösungen entstehen. 

Eine Perspektive ist dringend erforderlich!
Eine Planungssicherheit für den Verein ist zwingend erforderlich. Die Zeit für die Suche nach Alternativen und obligatorische Entscheidungswege wird bis 2024 denkbar knapp. Investitionen und mögliche Förderungen gestalten sich zunehmend schwieriger.

Dabei geht es nicht darum den lange notwendigen Brückenbau zu verzögern, auch ist den Mitgliedern des CCF klar, dass der Vereinsbetrieb für längere Zeit eingeschränkt sein wird und auch Lärm, Schmutz und andere Umstände entstehen werden. Daher werden auch Alternativen zum temporären Ausweichen gesucht um den Standort später weiter zu nutzen.
Aber es muss möglich sein dem CCF die Einschränkungen zu nennen und eine Perspektive zu vermitteln.


Nicht einfach in andere Vereinsstrukturen integrierbar.

Der Kanu-Verein ist in den letzten 3 Jahren, bedingt durch unsere offene Struktur, stark gewachsen.
Die Einbindung von Sportlerinnen und Sportler, die nicht dem typischen Vereinssportlern entsprechen, hat dieses erfreuliche Wachstum ermöglicht.
Auch die Öffnung für soziale Projekte, u.a. im Drachenbootsport, haben das Engagement wie auch die Bedeutung unseres Vereins weiter zunehmen lassen.
Unsere Ausrichtung im Freizeit- und Breitensport mit Angeboten u.a. für Schulen, benachteiligte junge Menschen, wie auch spezielle Angebote für Mädchen und Frauen, lässt sich nicht einfach in einen anderen Kanusportverein integrieren.

Eine Zusammenführung mit bestehenden Vereinen ist nach jetzigem Stand somit nicht problemlos umsetzbar. Letztlich würde es das Ende dieser wichtigen Projekte und auch den Identitätsverlust unserer Mitglieder bedeuten, die sich seit Jahren in diesen Bereichen einsetzen.

Von Frank Schwabe 

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