05.02.2024 | Kanu (Allg.)

boot24 – Wohin geht die Reise?

Mit 214.000 Besuchern aus 120 Ländern und mehr als 1.500 Ausstellern aus 67 Nationen auf 220.000 Quadratmetern meldete sich die Boot in Düsseldorf im Jahr 2024 zurück. 

Messechef Wolfram Diener ist dementsprechend sehr erfreut über den positiven Messeverlauf: „Mit 214.000 Besuchern aus 120 Ländern haben wir ein gutes Ergebnis erreicht und können in diesen herausfordernden Zeiten mehr als zufrieden sein. Kunden und Aussteller haben hier eine einzigartige Plattform zum Networking. “

Gemeinsam mit dem Kanu-Verband-NRW war der Deutsche Kanu-Verband in der “World of Paddling “ vertreten. Dort lud unter anderem der rund 100 Meter lange Kanu-Kanal sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene dazu ein, eine Runde im Kajak oder Canadier zu drehen. Wie in den vergangenen Jahren stellte sich der Kanal dieses Jahr wieder als absoluter Besucher-Magnet für Groß und Klein dar.

Bei dem diesjährigen Bühnenprogramm lag der Fokus insbesondere auf den Themen Nachhaltigkeit und Sicherheit im Kanusport. Mit den beiden Ressortleitern Stefan Bühler (Sicherheit & Material) und Petra Schellhorn (Umwelt & Gewässer) waren die entsprechenden Experten des DKV vor Ort. Selbst die DKV-Vizepräsidentin Freizeitsport ließ es sich nicht nehmen ein eigenes Herzensthema zu präsentieren. Unter dem Titel „Paddeln auf der Königsstrecke des Rheins“ zeigte die Vizepräsidentin was zu einer guten Vorbereitung und Fahrtenplanung gehört. 

Zu den weiteren Bühnenhighlights gehörte die Vortragsreihe von Extrem-Kajakfahrer Leon Bast (Kanu-Verein Südliche Weinstraße).  Das 25-jährige Teammitglied der Freestyle-Nationalmannschaft gab während seiner Präsentationen atemberaubende Einblicke in seine Expedition quer durch Sumatra. Michael Frey, Vorstandsmitglied der Deutschen Kanujugend, nutzte ebenso Kanusport für jüngere Zielgruppen zu präsentieren. Der Freestyle-Paddler vom Ski- und Kanu-Club Gießen berichtete von seinen Erfahrungen im Wildwasser bis hin zur Teilnahmen an Weltmeisterschaften. 

Unter der Woche punktete der Kanusport ebenso bei Kindern und Jugendlichen. Mehr als 20 Schulen der Region besuchten die Messe und konnten dabei auch in die World of Paddling entführt werden. „Für die Organisation der „boot4school“-Aktion sind wir wirklich sehr dankbar“; so Oliver Strubel, DKV-Geschäftsführer Freizeitsport. „Alle Beteiligten werden mit Infos zu unseren Kanu-Vereinen versorgt, sodass wir immer die Hoffnung haben, dass Kinder nach den ersten Paddelversuchen auf dem Kanal, den Weg zu einem Verein finden.“

Priorität liegt beim Netzwerken

Die Messe bietet seit je her eine der besten Möglichkeiten, um Netzwerke in und außerhalb der Kanu-Familie zu stricken. So sind die Gespräche mit Besuchern und den Ausstellern am Stand des Verbandes extrem wertvoll. Der DKV nutzte zudem aber auch bestehende Plattformen für die verbandspolitische Zukunft. So konnte man beispielsweise im DOSB Wassersportforum auf die Problematik der hohen Kosten der Wasser- und Schifffahrtsbehörden bei der Ausrichtung von Regatten aufmerksam machen, sodass sich ein breites Bündnis des Segler-, Ruder und Kanu-Verbandes fand, um auf eine Gebührenerleichterung hinzuarbeiten. 
Zwar konnte bei der boot24 nicht das traditionelle Treffen mit der BV Kanu stattfinden, dennoch wurde mit einigen Vertretern des Vorstanden Abstimmungen für die gemeinsame Arbeit im kommenden Jahr getroffen werden. Im Fokus steht dabei unter anderem die Veröffentlichung zur groß Grundlagenuntersuchung zur Typisierung von Kanuten und Kanu-Vereinen.  

Sorge um die Zukunft

Trotz vieler positiver Eindrücke lässt die erneute rückläufige Anzahl an Besuchern und Ausstellern einige Fragen offen. “Mit Sorge verfolgen wir die Entwicklungen in allen Bereichen”, so DKV-Präsident Jens Perlwitz.  “Dennoch liegt uns auch weiterhin viel daran, die gesamte Bandbreite unseres Sports im Rahmen der boot darzustellen”, so Perlwitz weiter. 
Unterm Strich ist die Messe für Kanu-Vereine seit dem Wegfall des Aktionsbeckens nicht mehr attraktiv. Das Echo aus zahlreichen Vereinen belief sich seitdem immer in diese Richtung, da gleichermaßen die Anzahl an Ausstellern immer schon so überschaubar, dass gleichermaßen auch die Produktvielfalt nicht gegeben war. In diesem Jahr brach ein weiterer namhafter Händler aus Nordrhein-Westfalen weg, wodurch das Kanu-Segment noch kleiner wurde. Die Wandlung zum Kanu-Kanal war prinzipiell ein guter und interessanter Weg. Doch als Verband hatte sich seitdem die Zielgruppen-Ansprache komplett von Vereinskanuten zu potentiellen Neumitgliedern geändert. 

In welchem Maße die Kanuszene im kommenden Jahr auf der boot Düsseldorf vertreten sein wird und wohin die Reise geht, kann erst in den nächsten Monaten beantwortet werden. Als Kanuverband wird man immer die Chance nutzen müssen, Paddel-Interessierte auf diesem Weg anzusprechen. 

Die nächste boot öffnet vom 18. bis zum 26.01.2025 ihre Tore für Besucherinnen und Besucher. 


 

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