Der Deutsche Kanu-Verband, seine Landesverbände und Vereine akzeptieren den derzeitigen Lockdown, sind sich ihrer Verantwortung bei der Umsetzung der Vorgaben im Sportverein und im privaten Bereich bewusst und werden diesen, so lange von der Bundesregierung angeordnet, mittragen.
Sportvereine und ihre Mitglieder sind wie viele andere Bereiche unserer Gesellschaft von den Auswirkungen des Lockdowns betroffen. Die direkten Auswirkungen auf unsere Kanu-Vereine werden lange nachwirken und sind in ihrer Konsequenz im Moment noch nicht absehbar. Dies kann und wird Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben in unserem Land haben. Wir müssen alle mit Unterstützung der Politik auf allen Ebenen gemeinsam darum ringen, diese Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Gerade der im vergangenen Jahr veröffentlichte 4. Kinder- und Jugendsportbericht zeigt die Defizite im motorischen Bereich bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland auf. Diese Auswirkungen werden sich verstärken und erhebliche Effekte auf unsere gesamte Gesellschaft haben, wenn Sportvereine nicht wie Schulen behandelt und in der Rangfolge der Lockerungen nicht als erstes mitberücksichtigt werden.
Der DKV appelliert deshalb an die Verantwortlichen in Bund und Ländern, bei einer Lockerung der Maßnahmen die besondere Bedeutung von Sportvereinen zu berücksichtigen. Es bedarf deshalb einer pandemieangepassten und differenzierten Öffnungsstrategie, bei der ein besonderer Schwerpunkt auf die schnelle Wiederaufnahme des Sportbetriebes in Vereinen gelegt wird. Sportarten und Vereine sollen den Sportbetrieb dort schnellstmöglich wieder aufnehmen können, wo Abstandsregeln gewahrt werden und das Risiko, sich anzustecken, gering ist. Als Verband, der sowohl Individualsport als auch Mannschaftssportarten vertritt, halten wir es für verantwortbar, Individualsport in Kanu-Vereinen sofort nach dem Ende des Lockdowns wieder zu erlauben. Gerade im Bereich des Wettkampfsportes muss es möglich sein, in Kleingruppen unter Beachtung alle Hygieneregeln den Trainingsbetrieb schnellstmöglich wieder aufzunehmen. Sobald Schulen und Kindertagesstätten wieder geöffnet haben, sollten auch die Mannschaftssportarten mit engeren Kontakten wieder erlaubt werden.
Viele Sportvereine haben erhebliche Einnahmeausfälle während des Lockdowns und verzeichnen einen Rückgang des ehrenamtlichen Engagements. Gerade Kanu-Vereine, die mehrheitlich eigene Sportstätten finanzieren und unterhalten müssen, werden an die Grenze ihrer finanziellen und personellen Leistungsfähigkeit kommen. Dies gefährdet die Basis des Sporttreibens in Deutschland. Es bedarf deshalb einer konzertierten Aktion von Städten, Ländern und Bund und spezieller finanzieller Hilfsprogramme für Sportvereine. Insbesondere von Vereinen mit eigenen Sportstätten, um den Fortbestand der Vereine und deren Finanzierung zu sichern.
Gerade dem ehrenamtlichen Engagement kommt nach der Corona Krise eine besondere Bedeutung zu. Zwar wurden die steuerliche Ehrenamts- und die Übungsleiterpauschale mit Jahresbeginn 2021 erhöht, um aber ehrenamtliches Engagement besser als bisher zu würdigen und mehr Vereinsmitglieder von einem ehrenamtlichen Mitwirken in Vereinen zu begeistern, sollte dieser dringend noch weiter angehoben werden.
Im Ergebnis der Lockdowns und des eingeschränkten Sportbetriebes im fast gesamten Jahr 2020 ist in der deutschen Sportlandschaft und auch bei vielen unserer Kanu-Vereine zunächst davon auszugehen, dass es zu einem nachhaltigen Mitgliederrückgang gekommen ist bzw. kommen wird. Um einem solchen Mitgliederrückgang entgegen zu wirken, fordern das DKV-Präsidium deshalb eine gemeinsam von Land, Bund und Sport abgestimmte Werbeaktion für Vereinsmitgliedschaften, sowie nach Ende der Pandemie einen befristeten Zuschuss für Vereinsbeiträge aus Steuermitteln für Neumitglieder, um die nachhaltige Basis der Sportvereine langfristig zu sichern.