Die Kids
hatten in den Wochen und Monaten zuvor bei den Vereinen eine
Piratenveranstaltung mitgemacht und darüber den Weg in den
Verein gefunden. In Duisburg wartete nun zum Abschluss der
Paddelsaison ein besonderes Event auf sie – der Kanu-Verband
NRW hatte zu einem Tag mit kleinen sportlichen Wettbewerben und
vor allem viel Spaß eingeladen. Dazu lieferte der Wettergott
herrlichstes Spätsommerwetter – besser hätte der Rahmen kaum
sein können.
Zunächst
mussten die 7 bis 13 Jahre alten Paddelpiraten ihre anfängliche
Scheu – sofern diese überhaupt vorhanden war – überwinden und
sich zu fünf Piratenteams zusammenfinden, und zwar gemischt
Mädchen und Jungen, jüngere und ältere Kinder und auch gemischt
aus mindestens zwei verschiedenen Vereinen. Sodann durften sie
ihrer Fantasie freien Lauf lassen und sich einen Teamnamen
ausdenken. Die einen blieben schlicht bei „Paddelpiraten“, die
anderen nannten sich „Mutige Paddelpiraten“ bzw.
„Paddelkiller“, ein weiteres Team nahm mit „Jack Sparrow“
Anleihe bei einem berühmten Film und auch die “Seeteufel“
stellten sich den Wettbewerben.
Und die
hatten es durchaus in sich. Fünf Stationen mit geheimnisvollen
Bezeichnungen mussten von den Teams absolviert werden. So ging
es bei der Aufgabe „zielsichere Piraten“ darum, welche
Mannschaft die wenigsten Versuche benötigt, um einen Wurfsack
in die Luke eines Kajaks zu werfen. Beim Wettbewerb „Schatz
retten“ musste der Schatz – ein Gefäß mit einigen Süßigkeiten –
auf einem Canadierpaddel über einen Hindernisparcours
balanciert werden, ohne dass das Gefäß vom Paddel fällt. Auf
dem Wasserspielplatz vor der Kanustation ging es beim
Wettbewerb „Piratenflucht“ darum sich zu sputen, um von der
großen Rutsche über das Klettergerüst, das Piratenschiff und
das Floß am Ende in möglichst kurzer Zeit wieder zum
Ausgangspunkt zurückzukommen. Dass dabei mancher der
Paddelpiraten ziemlich außer Atem geriet, zeigt nur, dass alle
ihr Bestes für ihr jeweiliges Team gaben.
Natürlich
kam auch das Paddeln nicht zu kurz. Beim Wettbewerb
„Kräftemessen“ kam es auf Kraft und effektives Teamwork im
4er-Canadier an, um das gegnerische Piratenteam auf die eigene
Seite zu ziehen, und beim Wettbewerb „Piratenangriff“
versuchten die Mannschaften im 4er-Canadier, mit einem Wurfsack
möglichst viele Treffer im Boot der anderen Piraten zu landen.
Zwischendurch konnten die Kids und Betreuer bei einem
Piratenimbiss mit Pommes und Brat- oder Currywurst neue Kräfte
sammeln.
Zum
Schluss vereinte schließlich noch ein Drachenboot-Törn unter
dem stimmgewaltigen Kommando von Kapitän Uwe die jungen
Paddelpiraten. Bei den Wettbewerben zuvor noch Kontrahenten,
mussten sie nun beweisen, dass sie im Gleichklang der
Paddelschläge auch alle an einem Strang ziehen können, was auch
ziemlich gut gelang. Uwe bescheinigte jedenfalls seiner
Besatzung, „ihr wart eine dufte Truppe“.
In der
Zwischenzeit hatte das Organisationsteam vom Kanu-Verband NRW
alles für die große Siegerehrung vorbereitet. Gespannt warteten
die Kids nach der Rückkehr von ihrem Drachenboot-Törn auf das
Ergebnis der Wettbewerbe. Dass in der Summe die „Mutigen
Piraten“ die meisten Punkte gefolgt von den „Paddelpiraten“,
dem Team „Jack Sparrow“, den „Paddelkillern“ und den
„Seeteufeln“ sammelte, gab am Ende aber gar nicht den
Ausschlag. Alle Teilnehmer erhielten eine Medaille und eine
Urkunde und durften zudem noch ein Los ziehen, mit dem noch ein
Preis aus dem Angebot kleiner Dinge für Schule, Spiel und Sport
verbunden war. So fuhr jeder der jungen Paddelpiraten
freudestrahlend mit reicher „Beute“ nach Hause. Doch neben
Medaille, Urkunde und Preis steht auf der Habenseite vor allem
auch die Begeisterung der Kids, einen tollen Tag in Duisburg
erlebt zu haben, der viel Spaß gemacht hat.
Zu
diesem Fazit kamen nicht nur die Kids, sondern auch die
fleißigen Betreuer. So hatten Svea Guntermann, Mark Panek und
Fabian Andres von der KanuJugend NRW, zudem Uwe Hoffmann sowie
auch Jugendfachkraft Sandra Scholzen als Schiedsrichter bei den
einzelnen Wettbewerben dafür gesorgt, dass alles wie am
Schnürchen ablief und jedes Piratenteam seinen Spaß hatte. Auch
die anwesenden Eltern, die als Zuschauer dem Saisonfinale der
Paddelpiraten beiwohnten und ihre Sprösslinge natürlich eifrig
anfeuerten, zeigten sich von der auch vom Landessportbund NRW
unterstützten Veranstaltung angetan. Eine Mutter der Duisburger
Teilnehmer meinte im Nachhinein gar, ihre beiden Jungs seien am
Montag stolz wie Oskar mit ihrer Medaille in die Schule
gestiefelt. So war den jungen Paddelpiraten für das
Saisonfinale in Duisburg wohl nicht zu viel versprochen
worden.
Bericht:
H.-P. Wagner