21.06.2014 | Kanu-Slalom

Hannes Aigner gewinnt Weltcup in Prag

Der Augsburger Hannes Aigner hat beim Kanuslalom-Weltcup in Prag den Kajak-Einer der Herren gewonnen. Weitere Medaillen für den Deutschen Kanu-Verband (DKV) verpassten Jan Benzien und Lena Stöcklin (Leipzig) als jeweils Vierte im Canadier-Einer nur knapp. Platz eins und zwei gab es in den Teamwettbewerben.
Hannes Aigner

Der Olympiadritte von London, Hannes Aigner, setzte sich im Kajak-Einer der Herren mit über 3 Sekunden Vorsprung deutlich vor Lokalmatador und Europameister Jiri Prskavec (Tschechische Republik) und dem US-Amerikaner Michal Smolen durch. „Die Strecke hier ist so merkwürdig ausgehangen, dass es sich als Fahrer gar nicht so gut anfühlt, aber als ich im Ziel die 87 Sekunden gesehen habe, war ich doch so ziemlich zufrieden. Die Erfahrungen vom letzten Jahr waren natürlich auch noch ein bisschen mit dabei, als ich als letzter Starter ins Rennen ging und dann zweimal berührt habe. Aber ich denke, jetzt bin ich quitt mit der Strecke, ich freue mich, dass es jetzt nach Hause geht“, kommentierte Hannes Aigner seinen Sieg im vierten Rennen innerhalb von dreieinhalb Wochen, mit dem er sich auch die Führung im Gesamtweltcup holte. Sebastian Schubert (Hamm) paddelte im Finale auf den zehnten Rang, Fabian Dörfler (14.) und Alexander Grimm (beide Augsburg/24.) schieden im Halbfinale aus.

Um die Winzigkeit von 0,05 Sekunden verpasste der Leipziger Jan Benzien im Canadier-Einer eine weitere Einzelmedaille für den DKV am ersten Finaltag an der Moldau und ärgerte sich dementsprechend. Dabei hätte er eigentlich Grund zur Freude gehabt, denn zum ersten Mal überhaupt in seiner langen Karriere schaffte er in Prag den Einzug in ein C1-Einzelfinale. „Ein, zwei Fahrfehler und dann ärgert man sich halt, dass man keine Medaille holt. Aber Platz vier bei einem Weltcup ist prinzipiell OK“, fand der EM-Dritte. Den Sieg holte sich der slowakische Doppel-Olympiasieger Michal Martikan vor dem Briten David Florence und Benjamin Savsek (Slowenien). Franz Anton (Leipzig) belegte den achten Platz und war über die Finalteilnahme „glücklich – die vergangenen Weltcups liefen nicht so optimal. Darum bin ich bin erst mal zufrieden, auch wenn ich im Finale zu oft berührt habe.“

Auch im Canadier-Einer der Damen stand für das deutsche Team am Ende ein vierter Platz zu Buche. Lena Stöcklin (Leipzig) war als Halbfinalschnellste zuletzt auf den Finalkurs gegangen und hatte am Ende eine Berührung zu viel für eine Medaille. „Ich war am Start schon ganz schön nervös, man hört ja oben, was die anderen so fahren und es war für mich das erste Mal, dass ich als Letzte fahren musste. Aber das muss man ja auch mal üben und das ist am besten bei Weltcups, wenn es nicht unbedingt um einen Titel geht. Ich bin froh, dass der erste Lauf heute so gut war, auch, weil es darauf ankam. Das war der erste Schritt“, sagte Lena Stöcklin, die mit der Finalteilnahme den ersten Teil ihrer persönlichen WM-Norm erfüllte. Den Sieg in Prag holte sich die Australierin Rosalyn Lawrence vor Katerina Hoskova (Tschechische Republik) und Cen Nanqin (China).

In den abschließenden Teamwettbewerben sorgten die deutschen Kajak-Herren in der Besetzung Sebastian Schubert, Fabian Dörfler und Alexander Grimm für einen weiteren Sieg. Sie gewannen vor den Mannschaften Italiens und der Tschechischen Republik. Die Canadier-Einer-Mannschaft mit Sideris Tasiadis, Franz Anton und Jan Benzien wurde Zweite hinter der Tschechischen Republik und vor Großbritannien.

Ergebnisse, Weltcup 3 in Prag, erster Finaltag

Herren, Kajak-Einer: 1. Hannes Aigner (GER/Augsburg) 87,16 (0), 2. Jiri Prskavec (CZE) 90,35 (2), 3. Michal Smolen (USA) 92,06 (4), 4. Maarten Hermans (NED) 93,82 (2), 5. Dariusz Popiela (POL) 94,50 (4), 6. Joseph Clarke (GBR) 98,76 (2), … 10. Sebastian Schubert (GER/Hamm) 149,84 (56), im Halbfinale ausgeschieden: 14. Fabian Dörfler (GER/Augsburg) 92,73 (4), 24. Alexander Grimm (GER/Augsburg) 97,26 (4). Weltcup-Stand: 1. Aigner 136 Punkte, 2. Vit Prindis (CZE) 125, 3. Schubert 113, … 5. Dörfler 98, 6. Grimm 94.
Teamwettbewerb: 1. Deutschland (Schubert, Dörfler, Grimm) 102,59 (2), 2. Italien 103,07 (2), 3. Tschechische Republik 104,99 (6).

Canadier-Einer: 1. Michal Martikan (SVK) 93,56 (2), 2. David Florence (GBR) 95,43 (2), 3. Benjamin Savsek (SLO) 95,59 (6), 4. Jan Benzien (GER/Leipzig) 95,64 (0), 5. Vitezslav Gebas (CZE) 96,73 (4), 6. Alexander Slafkovsky (SVK) 98,01 (4), … 8. Franz Anton (GER/Leipzig) 99,91 (4), im Halbfinale ausgeschieden: 18. Nico Bettge (GER/Leipzig) 100,84 (2), 29. Sideris Tasiadis (GER/Augsburg) 164,98 (60). Weltcup-Stand: 1. Martikan 165, 2. Savsek 156, 3. Florence 151, … 7. Benzien 101, 9. Tasiadis 79, 21. Anton 49, 32. Bettge 29.
Teamwettbewerb: 1. Tschechische Republik 109,37 (2), 2. Deutschland (Tasiadis, Benzien, Anton) 109,90 (0), 3. Großbritannien 110,02 (0).

Damen, Canadier-Einer: 1. Rosalyn Lawrence (AUS) 117,19 (2), 2. Katerina Hoskova (CZE) 124,47 (2), 3. Cen Nanqin (CHN) 128,30 (6), 4. Lena Stöcklin (GER/Leipzig) 129,03 (4), 5. Julia Schmid (AUT) 130,73 (6), 6. Teng Qianqian (CHN) 133,45 (4). Weltcup-Stand: 1. Hoskova 149, 2. Teng 139, 3. Jessica Fox (AUS) 138, … 14. Stöcklin 45.
Teamwettbewerb: 1. Tschechische Republik 152,67 (6), 2. China 176,12 (12), 3. Großbritannien 229,54 (66).

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