16.10.2018 | Kanu-Rennsport

Mit einem Bonsai als Wegbegleiter in Richtung Olympia 2020

Während eines gemeinsamen Sportlerfrühstücks am 05.10. in der Kanuscheune auf dem Gelände des Sportparks Luftschiffhafen dankte das Präsidium des Landes-Kanu-Verbandes (LKV) Brandenburg den erfolgreichen Rennkanuten vom Bundesstützpunkt des Kanu-Clubs Potsdam im OSC für ihre Leistungen in der abgelaufenen Saison.
Bonsai Baum Potsdam

Die Vizepräsidentin Breitensport und Verbandsentwicklung Dajana Pefestorff verwies darauf, dass die zur internationalen Spitze zählenden Potsdamer Aktiven bei den Welt- und Europameisterschaften 2018 mit 6 Titelgewinnen und 5 Silbermedaillen einen wesentlichen Anteil an der Medaillenbilanz des Deutschen Kanu-Verbandes hatten.

„Während des zeitgleich zu den Weltmeisterschaften in Montemor-o-Velho veranstalteten ‚Brandenburg-Tages‘ in Wittenberge war deutlich spürbar, welche Anerkennung und Resonanz unsere Kanu-Rennsportler im ganzen Land Brandenburg genießen. Das zeigte sich u.a. am starken Interesse der Besucher und Kanubegeisterten von Wittenberge an euren WM-Wettkämpfen. Ihr habt euch in Portugal als wahre Botschafter des Brandenburger Kanusports in seiner ganzen Breite und Vielfalt erwiesen“, bezeugte Dajana Pefestorff den  anwesenden Spitzensportlern.

Einbezogen in die Dankesworte waren natürlich auch diejenigen, die aus triftigen Gründen nicht anwesend sein konnten. So die auf Hochzeitsreise befindliche Franziska Weber, die künftig als Franziska John in den Startlisten zu finden sein wird, eine ihren langfristig geplanten Urlaub genießende Conny Waßmuth und der seine Bundeswehrausbildung absolvierende Tamas Gescö.

Als kleine Anerkennung für die in der Saison 2018 erreichten sportlichen Ergebnisse, aber auch gleichzeitig  als Wegbegleiter in Vorbereitung auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurden den Sportlern und ihren Trainern eine Bonsaipflanze überreicht. „Nach japanischen Überlieferungen“, betonte die LKV-Vizepräsidentin, “kann die Person, die einen Bonsai gut hegt und pflegt, hoffnungs- und vertrauensvoll in die Zukunft schauen.“  Das sollte auch für die Potsdamer Kanu-Rennsportler ein gutes Omen sein.

Schließlich hat sich Ronald Rauhe, der zwei Tage zuvor seinen 37. Geburtstag feierte, fest vorgenommen, in Tokio seine sechste Olympiateilnahme zu realisieren. Er wird alles daran setzen, diesen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. „Danach werde ich den Leistungssport endgültig beenden“, offenbarte sich der vierfache Olympiamedaillengewinner und fünfzehnmalige Weltmeister.

Auch der dreimalige Olympiasieger und zehnfache Weltmeister Sebastian Brendel hat ebenso den Ehrgeiz, seine olympische Medaillenbilanz aufzustocken, wie sein Clubgefährte Jan Vandrey. Dass diese Vorhaben angesichts der starken Konkurrenz keine Selbstläufer sind, sondern hartes Training und eine gut organisierte und reibungslos funktionierende Vorbereitung erfordern, darüber sind sich alle Sportler und ihre Trainer völlig im Klaren.

Vielleicht bewirkt der Bonsai mit seinem Gedeihen für jeden Einzelnen auf dem Weg in Richtung Tokio  die Förderung des Selbstvertrauens und der erforderliche Zuversicht in die eigene Leistungsstärke, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Eine Nominierung für die Olympischen Spiele wäre besonders für solche jungen Bewerber auf ein Teilnahmeticket wie Annika Loske und Tamas Gescö die Erfüllung eines ganz großen Sportlertraumes. Dass darüber hinaus die Brandenburger Rennkanuten im nationalen und internationalen Paddelkonzert weiterhin stets als eine der ersten Geigen mitspielen, sollte  schon allein durch solche Voraussetzungen wie das enge Zusammenwirken der Landesstützpunkte,  eine effektive Trainingsgestaltung sowie das  produktive Miteinander von Bundes-/Landesstützpunkt, Verein, Sportschule, Olympiastützpunkt, Elternunterstützung und ehrenamtlichen Aktivitäten gewährleistet sein.

Allein ein Beispiel dafür lieferte die Anwesenheit solch erfolgreicher Sportler unterschiedlichen Alters wie Sebastian Brendel, Jan Vandrey und Fabian Dittrich bei dem gemeinsamen Frühstück. Alle drei erlernten das Paddel-ABC beim Wassersport PCK Schwedt, besuchten die Potsdamer Sportschule und entwickelten sich am Bundes- und Landesstützpunkt des KC Potsdam zu Leistungssportlern mit internationalem Format.


Potsdam 05.10.2018  | Günter Welke

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