29. Januar 2021

Mit guter Vorbereitung in die neue Paddelsaison starten

Die neue Paddelsaison startet schon in wenigen Wochen. Ein guter Zeitpunkt, um sich vor dem ersten Anpaddeln in Ruhe mit der Planung der ersten Touren zu befassen. Doch wie gehe ich eigentlich die Planung einer Kanutour an?

Von Sabine Stümges

Die Frage ist nicht nur für Neulinge interessant, die sich einen ersten Überblick verschaffen wollen. Auch für erfahrene Paddler sind der folgende Überblick der möglichen Informationsquellen und die vorgeschlagene strategische Herangehensweise von Belang. Natürlich wird jeder Paddler im Laufe der Zeit seinen auf ihn abgestimmten Weg finden, wie er sich auf eine Tour in unbekannten oder auch bekanntem Gewässer vorbereitet.

 

Schritt 1: Was erwarte ich oder die Gruppe?


Eine Tourenplanung bedeutet vor allem, die eigenen Erwartungen an die Tour zu ermitteln und im Anschluss die Rahmenbedingungen der geplanten Fahrt festzulegen. Soll es eine Familientour – eventuell auch mit kleineren Kindern – oder eine Actiontour werden? Wie sind die Fähigkeiten der einzelnen Gruppenmitglieder? Diese grundlegenden Unterscheidungen setzen die Voraussetzungen, die das geeignete Gewässer erfüllen muss.


Schritt 2: Wie lange soll die Tour dauern?


Um eine Kanutour erfolgreich und sicher durchzuführen muss der Paddler wissen, wie lange er unterwegs sein wird. Soll die Tour wenige Stunden, einen Tag oder sogar eine oder mehrere Wochen dauern?
Es gibt hier unterschiedliche Methoden zur Paddelzeitberechnung. Dabei werden unterschiedliche Faktoren berücksichtigt wie die Streckenlänge in km, die Art des Flusses (Wildfluss, Kleinfluss, Großfluss, gestaute Abschnitte), der Schwierigkeitsgrad des Flusses, der Wasserstand (Niedrigwasser oder Hochwasser), Gefälle bzw. Strömungsgeschwindigkeit, der Wind, die Anzahl der Hindernisse (Umtragestellen oder zu besichtigende Stellen), der Könnensstand der Paddler und die körperliche Verfassung (Tagesform), ob man als einzelner oder als Gruppe unterwegs ist und gegebenenfalls die Zusammensetzung der Gruppe. Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren hat der Kanute die Möglichkeit, seine Paddelzeit einigermaßen zu prognostizieren.
Bei den der Berechnung der Paddelzeit geht man von einer durchschnittlichen Paddel-Geschwindigkeit von 5 – 6 km/h aus. Das ist die Basis, von der aus man die oben aufgelisteten Kriterien „zeitlich“ ergänzt oder abzieht.  
Eigene Gesetzmäßigkeiten gelten natürlich bei längeren Strecken. Mehrtagestouren oder gar Wochenfahrten erfordern ausreichend Erfahrung, um die veränderten Bedingungen für sich persönlich richtig einzuschätzen und die Tour darauf anpassen zu können.


Schritt 3: Mit welchem Kanu möchte ich unterwegs sein?


Das ist schon fast eine Frage, die in die „philosophische“ Richtung geht. Kajak oder Canadier? Kunststoff-, Holz-, Falt- oder Luftboot? Anhänger der einen oder anderen Bootsform diskutieren da sehr gerne drüber. Und so soll es auch bleiben. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen sammeln und Vor- und Nachteile für Gepäcktransport, Sitzart, Stabilität, Wendigkeit und Transportierbarkeit für sich abwägen. Viele Kanuten wählen ohnehin nur Strecken, die zu „ihrem“ Boot passen.

 

Schritt 4: Wie plane ich detailliert die Strecke der Tour?


Nachdem die Rahmenbedingungen abgesteckt wurden, ist ein wichtiger Schritt der Tourenplanung, sich über das zu befahrene Gewässer zu informieren. Nicht nur aus Gründen der Sicherheit, sondern auch, um sich rechtlich abzusichern.


Dabei sind für eine Tourenplanung folgende Fragestellungen besonders wichtig:

  1. Ist das Gewässer für mein Boot und meine Fähigkeiten geeignet?
  2. Wo gibt es gute Ein- und Aussetzstellen, die ich mit dem von mir gewählten Verkehrsmittel erreichen kann?
  3. Wie komme ich dahin?
  4. Wo gibt es ggfs. Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten?
  5. Gibt es Hindernisse oder Gefahrenstellen?
  6. Ist eine besondere Ausrüstung (z.B. Bootswagen) erforderlich?
  7. Ist das Befahren des jeweiligen Gewässerabschnittes zum gewählten Zeitpunkt erlaubt?
  8. Lässt der aktuelle Wasserstand eine Befahrung zu?

Es gibt eine Fülle an Informationsquellen, die jedoch in unterschiedlichem Maße diese Fragen beantworten können. Daher haben wir unten stehende Übersicht erstellt, welcher Ratgeber auf welche Fragen besonders gute Antworten liefert.

 

Schritt 5: Die Goldene Frage der Ausrüstung


Natürlich gibt es keine pauschale Antwort. Camping ja oder nein, Wetterbedingungen, Dauer usw. sind nur ein Auszug der Faktoren, welche über die Packliste entscheiden. Wer die mitgenommenen Teile immer auflistet, hat nach einer kurzen Zeit eine praktische Checkliste und Erinnerungsstütze.

 


Weiterführende Links zum Thema Tourenplanung
 

Sicherheit

Sicherheits-Tipps
Sicherheits-Flyer
Unfall-Meldebogen
Notfallnummern

 

Touren

Wintertour auf der Sude
Korsika - Ile de la beaute


 


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