31.05.2024 | Kanu-Slalom

Ricarda Funk holt Silber beim Weltcup-Auftakt in Augsburg

Olympia-Starterin Ricarda Funk gehört auch in dieser Saison zur Top-Elite im Kajak-Einer. Eine ganz starke Leistung zeigte die 21-jährige Antonia Plochmann.

Die Olympiasiegerin und Doppelweltmeisterin Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) ist überglücklich. Mit ihrem zweiten Platz im Kajak-Einer beim Kanuslalom-Weltcup-Auftakt in Augsburg hat sie gezeigt, dass sie auch in der olympischen Saison zur absoluten Weltspitze gehört. Die 32-Jährige musste sich lediglich mit vier Hundertstelsekunden Rückstand auf die Siegerin Camille Prigent aus Frankreich geschlagen geben. Dabei hatte die Rheinländerin sogar im Gegensatz zur Siegerin zwei Strafsekunden eingesammelt. Auf Platz drei paddelte die Brasilianerin Ana Satila. Die zweite deutsche Finalteilnehmerin, Elena Lilik (KS Ausgsburg) paddelte auch den vierten Rang.

„Ich bin megahappy, dass ich so in die internationale Saison starten konnte“, sagte Funk und ergänzte, „mental war es definitiv eine Herausforderung nach der langen Quali.“ Es war für sie, wie auch für die anderen deutschen Olympia-Qualifizierten, der erste internationale Wettkampf in der Saison. „Jetzt weiß ich, wo ich aktuell ungefähr stehe. Ich weiß, ich kann mithalten.“ Berührungen, so sagte sie, seien allerdings nach wie vor ihr Problem. „Daran muss ich definitiv noch arbeiten.“

Bei den Herren gelang nur Hannes Aigner (Augsburger KV) der Einzug in den Endlauf. Die guten Läufe aus der Qualifikation und dem Halbfinale konnte der 34-Jährige nicht wiederholen. Seine Rennzeit stimmte erneut, doch mit 54 Strafsekunden landete er am Ende auf Rang zehn. Nachdem der Augsburger bereits vier Strafsekunden nach drei Toren auf seinem Konto stehen hatte, „habe ich versucht, alles auf eine Karte zu setzen. Das ging dann unten mit der Torrichterentscheidung leider schlecht für mich aus.“ Gold, Silber und Bronze gingen an den Österreicher Felix Oschmautz, Finn Butcher aus Neuseeland und den Slowenen Peter Kauzer.

Olympia-Starter Noah Hegge (KS Augsburg) unterlief bereits im Halbfinale ein großer Fehler. Der 25-Jährige befuhr ebenfalls ein Tor nicht korrekt. Die 50 Strafsekunden katapultierten den Augsburger auf den 38. Halbfinalrang und damit aus dem Wettkampf. Auch Stefan Hengst (KR Hamm) wurde eine Berührung an Tor zwei, verbunden mit zwei Strafsekunden, zum Verhängnis. Als Elfter verpasste der 30-Jährige mit 18 Hundertstelsekunden den Finallauf der besten Zehn.

Antonia Plochmann (SGV Nürnberg-Fürth) hatte sich bereits etwas überraschend für das deutsche Nationalteam qualifiziert. Doch dies Leistung unterstrich sie mit ihrem Abscheiden beim Weltcup-Auftakt. Sie zeigte, dass auch ihre Qualifikation für das Halbfinale am gestrigen Donnerstag keine Eintagsfliege war. Die 21-Jährige war erneut schnell unterwegs, verpasste mit Platz zwölf nur ganz knapp den Endlauf der Top Ten. 49 Hundertstelsekunden fehlten ihr auf Rang zehn. Mit Bravour meisterte sie den schwierigen Stangenparcours. Besonders ärgerlich: Ausgerechnet bereits an Tor zwei handelte sie sich zwei Strafsekunden ein. „Der Zweier war ein Leichtsinnsfehler, ich habe die Torstange leider genau mit der Spitze berührt. Aber ich bin dennoch sehr zufrieden mit dem zwölften Platz. Hätte mir das vorher jemand gesagt, hätte ich gelacht“, sagte Plochmann, die in dem 51-köpfigen Starterfeld mit Nummer 50 in das Rennen ging. Viele große Namen wie Mallory Franklin (Großbritannien), Tereza Fiserova (Tschechien) oder Eva Tercelj (Slowenien) konnte sie hinter sich lassen.

Text & Fotos: Uta Büttner

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