05.08.2022 | Kanu-Rennsport

Rückblick Tag 2 der WM in Halifax - Trotz Steuerschwierigkeiten ans Ziel

Kanadische Hitzeschlacht gemeistert, Zwischenläufe und Finals voraus
Paulina Paszek (vorne) und Jule Hake (hinten) hatten Probleme mit dem Steuer, gewannen aber trotzdem bärenstark ihren Vorlauf

Wettkampftag zwei bei den Kanu-Rennsport-Weltmeisterschaften im kanadischen Halifax ist vorbei und das deutsche Team bestätigt den vielversprechenden Auftakt vom Vortag. Zwar gab es am Donnerstag verhältnismäßig wenige Einsätze für das Kanu-Rennsport-Team Deutschland, doch die wenigen Auftritte konnten überzeugen. Am Vormittag hatte Jonas Draeger seinen ersten Auftritt beim Saisonhöhepunkt. Der 23-Jährige tritt über die 200 Meter im K1 an – das einzige deutsche Boot auf dieser Distanz im Kajak-Bereich. Den für die direkte Endlaufteilnahme nötigen Sieg im Vorlauf erreichte Draeger zwar nicht, sicherte sich mit Platz zwei aber eine Mittelbahn für den Zwischenlauf.

Mühelos ins Finale paddelte derweil Lisa Jahn im C1 über 500 Meter. Dafür genügte dem Aushängeschild der Canadier-Damen der zweite Platz, den Jahn sicher nach Hause fuhr. Im Herren-C2 dominierten Sebastian Brendel und Tim Hecker die Konkurrenz über 1.000 Meter und fuhren mit über fünf Sekunden Vorsprung über die Ziellinie. „Auf 500 Meter tut uns jedes Rennen gut, um uns zu verbessern. Die 1.000 liegen uns besser, das fühlen wir uns Zuhause“, erklärt Schlagmann Brendel die Vorliebe des Duos. Der dreifache Olympiasieger ist mit Teilnahmen in insgesamt vier verschiedenen Bootsklassen der Marathon-Läufer des deutschen Teams. Eigentlich wäre auch am Donnerstag noch ein weiterer Auftritt geplant gewesen, doch der Vorlauf im Mixed-C2 mit Sophie Koch fiel aus, weswegen das Duo am Wochenende direkt im Endlauf steht.

Der K2-mixed ging wie geplant an den Start, und zwar in der Besetzung Tobias Schultz und Caroline Arft. Für Schultz ist es nach einer Herzmuskelentzündung in der Saisonvorbereitung der einzige Einsatz bei der WM, während Caroline Arft noch im Damen-K4 antritt. Die beiden belegten den dritten Rang im Vorlauf. In dem noch recht jungen Wettbewerb gibt es noch viele Variablen, die sich ständig ändern. Doch darin liegt laut der Athleten dir Würze. „Es ist ja noch ein Experiment an sich. Fährt der Mann vorne oder doch die Frau? Wir bevorzugen Ersteres, weil so der Mann seine volle Leistung entfalten kann und die Frau trotzdem die Chance hat, mit dem Schlag mitzukommen“ erklärt Arft den Ansatz des deutschen Teams und zeigt sich zufrieden mit der Leistung:“ Wir sind gutrausgekommen, müssen aber am Endspurt noch ein wenig arbeiten.“ Weil auf den letzten Metern noch ein bisschen was fehlt, um wirklich um die Medaillen mitzufahren, hofft das Duo im Finallauf auf Rückenwind.

Fast so souverän wie der Zweier Brendel/Hecker siegte der Damen-K2 mit Jule Hake und Paulina Paszek. Und das, obwohl es während des Rennens ein großes Problem gab: „Ich konnte nicht mehr richtig steuern. Das war schon kurz vor dem Start so. Ich musste also das gesamte Rennen korrigieren, das war alles andere als perfekt“, erzählt Paszek von ihrem Schock-Moment.

Am Freitag geht es weiter mit den Vor- und Zwischenläufen, ehe am Samstag und Sonntag die großen Finaltage der WM in Kanada anstehen.

 

Weitere Informationen: 

Selbst hervorragend austrainierten Spitzensportlern wie Jacob Schopf machte die Hitze zu schaffen. Auch in den kommenden Tagen soll es weiter heiß bleiben.
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