07.08.2018 | Kanu-Freizeit

Spiekeroog Umrundung zusammen mit Seehunden

Mit dem Paddelboot die Nordseeinsel Spiekeroog zu umrunden, ist an sich schon eine außergewöhnliche Erfahrung. Dabei aber hautnah Seehunden zu begegnen, macht eine solche Fahrt noch außergewöhnlicher.
Das war sicherlich der Höhepunkt der Paddeltour, die zehn Wanderfahrer des Wassersportvereins Rheine (WSV) nach Spiekeroog unternommen haben. Unter der Leitung von Rainer Abeling bereiteten sich die Kanuten sorgfältig auf diese Tour vor. „Wir haben für den Fall einer Kenterung auf offenem Wasser geübt, wieder ins Kanu einzusteigen“, beschrieb Karl Achterkamp eine der besonderen Maßnahmen. „Passende Kleidung und Rettungshilfen wie Abschleppleinen und Ersatzpaddel gehören natürlich auch zu solch einer Ausrüstung für die Fahrt auf dem Meer,“ betonte er, fuhren doch neben sieben Kanuten mit „Watterfahrung“ auch drei Neulinge mit.

Dann ging es von Neuharlingersiel mit Beginn der Ebbe, also dem höchsten Wasserstand um 17 Uhr, mit den Booten los – eingesetzt wurden die an der Rampe der Autofähre. Ziel der zehn Wanderfahrer war der naturbelassene Campingplatz auf Spiekeroog, am Fahrwasser genau gegenüber der Nachbarinsel Langeoog. „Dort herrschten, im Gegensatz zu den 30 Grad am Festland, angenehme 22 Grad, so dass der Zeltaufbau einigermaßen schnell von der Hand ging“, wusste Achterkamp zu berichten.

So stand der Umrundung am nächsten Tag nichts im Wege. „Das Problem bei einer Inselumrundung ist neben den Wetter- und Windverhältnissen besonders der Wechsel der Gezeiten“, zählte er die Besonderheiten auf. Das Anfahren gegen das an- oder ablaufende Wasser sei mit dem Kanu nicht zu schaffen, so Achterkamp weiter. So erfolgte der endgültige Start am Campingplatz also mit dem letzten ablaufenden Wasser, das den Kanuten in die offene See verhalf. Sie nutzten dort die beginnende Flut, um in Richtung Osten bis zum Fahrwasser zwischen Spiekeroog und Wangerooge zu gelangen. Dort begann die geruhsame Einfahrt in das Wattenmeer zwischen Spiekeroog und dem Festland. „Hier konnten wir uns eine Weile treiben lassen“, erzählten sie nach ihrer Rückkehr. Dort machten sie auf den Sandbänken einige Seehunde aus. „Zu unserer großen Überraschung tauchten sie aber dann in der Nähe unserer Boote auf“, teilten sie, begeistert über diese Naturerfahrung, mit. „Dadurch, dass wir uns ganz ruhig verhalten haben, sahen wir die Tiere schließlich zwischen unseren Booten auf- und abtauchen. Sie beschnüffelten sogar unsere Steueranlagen, küssten quasi unsere Boote.“

Noch tief beeindruckt von dieser tierischen Begegnung sollte der erneute Tidenwechsel zur Ebbe die Wanderfahrer wieder zur Rückfahrt zum Campingplatz verhelfen. Bei aufkommendem Wind und ein paar Wellen wurde die Fahrt dann etwas „spritziger“. Nach insgesamt 33 Kilometern und acht Stunden war das Ziel erreicht.
Auch die Rückfahrt am nächsten Tag ans Festland erfolgte selbstverständlich per Paddelboot – schon fast Routine, aber wegen des regen Schiffsverkehrs mussten die WSVer immer aufmerksam sein.
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