28.10.2020 | Sportinfos

Sport for Development Training (S4DT) 2020 in Duisburg/Wedau

Ausbildungskurs bereitet Trainer*innen auf Projekt-Einsätze in Partnerländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit vor
20 Trainer*innen lernten den Ansatz Sport für Entwicklung kennen und tauschten sich mit Gerald Asamoah aus. Foto:DOSB

Welchen Beitrag kann Sport zur Entwicklung, Bildung und sozialen Förderung von Kindern und Jugendlichen in Partnerländern der Entwicklungszusammenarbeit leisten? Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) veranstaltete der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH vom 23. bis 26. Oktober 2020 einen sportpädagogischen Aus- und Fortbildungskurs für Trainerinnen und Trainer zum Thema „Sport für Entwicklung“. Das Besondere an dem sportartenübergreifenden Kurs: Hier geht es nicht um Leistungssport, sondern um Alltagskompetenzen und Schlüsselqualifikationen. 

Drei Tage lang kamen rund 20 Trainerausbilder*innen und Coaches aus Deutschland zusammen, um sich sportpädagogisch weiterzubilden, neue Lehrmethoden zu erlernen und Erfahrungen auszutauschen. Die Teilnehmenden kamen u.a. vom FC Bayern München, VfB Stuttgart, TSG Hoffenheim (Fußball) sowie ALBA Berlin (Basketball). Neben Fußball und Basketball waren mit Ultimate Frisbee, Martial Arts und Leichtathletik weitere Sportarten vertreten. Beim Kurs standen sowohl theoretische Einheiten wie auch praktische Übungen auf dem Programm. So lernten die Teilnehmer*innen zum Beispiel bedarfsorientierte Aus- und Fortbildungsformate so zu gestalten, dass Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit, Toleranz und Empathie entsprechende Berücksichtigung finden. Hierbei erfuhren sie, wie sie sich in ihrer Rolle als Trainer*innen kultursensibel und kontextspezifisch verhalten. Und weil internationaler Austausch den Zusammenhalt stärkt, wurden Trainer*innen und Fachkräfte aus Partnerländern des BMZ virtuell hinzugeschaltet, um von ihren sportpraktischen Erfahrungen und Kenntnissen zu berichten. Das Training fand auf Basis des umfangreichen Hygienekonzepts der Sportschule Wedau und unter Einhaltung der aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln, größtenteils im Freien und unter Tragen eines Mund-/Nasenschutzes statt. 

Gerald Asamoah, ehemaliger DFB-Nationalspieler, unterstützt „Sport für Entwicklung“ als Botschafter und motiviert die Teilnehmenden vor Ort: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, was für eine enorme Kraft der Fußball besitzt. Er begeistert und verbindet Menschen, egal wo sie herkommen. Gerade in der Entwicklungszusammenarbeit kann Sport eine in vielerlei Hinsicht sinnvolle und praktische Rolle spielen. Deshalb engagiere ich mich gerne als Botschafter für dieses wichtige Thema.“
Für die Trainer*innen sind anschließend Einsätze in Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit vorgesehen, darunter Marokko, Kolumbien, Indonesien, Senegal und Uganda.

Hintergrund: Sport für Entwicklung
Unter dem Dach von „Sport für Entwicklung“ fördern BMZ, DOSB und DFB weltweit junge Menschen durch Sport. Die GIZ setzt die Sportangebote in den Partnerländern im Auftrag des BMZ um. Bei diesen sportpädagogischen Angeboten lernen Kinder und Jugendliche nicht nur die sportlichen Grundlagen, sondern auch Verantwortung zu übernehmen, sich fair zu verhalten und Konflikte friedlich zu lösen. Das sind Schlüsselqualifikationen und Alltagskompetenzen, die das Zusammenleben oder später den Einstieg in die Berufswelt erleichtern. Damit das funktioniert, bilden BMZ, DOSB und DFB bereits seit mehreren Jahren Trainerinnen und Trainer in ihren Partnerländern aus. Diese sind Vorbilder und Vertrauenspersonen, vermitteln den Kindern und Jugendlichen ein stärkeres Selbstwertgefühl und helfen ihnen, Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Als Teil des Trainings sprechen sie auch schwierige Themen wie HIV/Aids-Prävention, Umweltschutz oder Gewalt gegen Frauen an.
 

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