11.04.2022 | Kanu-Rennsport

Start in die Kanu-Rennsport Wettkampfsaison 2022

Am zweiten Aprilwochenende startete die Wettkampfsaison für das Kanu-Rennsport Team Deutschland. Am Freitag und Samstag (8. und 9. April 2022) fanden auf der Regattabahn in Duisburg die ersten Rennen der nationalen Qualifikationen für die Kanu-Rennsport Nationalmannschaft statt.
Jacob Schopf (Bild: Finn Eidam)

Insgesamt elf der 17 Olympiastarter von Tokio gaben ihr Saisondebut und stellten sich der nationalen Konkurrenz. Mit gemischten Gefühlen war dieser erste Auftakt in die Saison erwartet worden, da die Vorzeichen für diese Regatta nicht optimal waren. Es zeichnete sich bereits ab, dass zahlreiche Kanutinnen und Kanuten aufgrund gesundheitlicher Probleme, teilweise durch vorangegangene Corona-Erkrankungen nicht an den deutschen Trials teilnehmen konnten beziehungsweise unter besonderer Beobachtung standen (siehe: Kanu-Rennsport Sichtung mit Corona-Nachwirkungen).  

Teilnehmerfeld der Kajak Damen deutlich reduziert 

Besonders deutlich war dies in der Disziplingruppe der Kajak Damen, bei denen die Tokio-Fahrerinnen Tina Dietze, Sabrina-Hering-Pradler, Sarah Brüssler und Melanie Gebhardt nicht starteten. Zudem verzichtete auch Steffi Kriegerstein und Franziska John auf einen Start in Duisburg. Zweimal sicherte sich Hake mit deutlichem Abstand den Sieg über 500m und auch über 250m ließ die fünfplatzierte von Tokio keinen Zweifel aufkommen. Die Newcomerin Pauline Jagsch hinterließ ebenso einen hervorragenden Eindruck. Im letzten Jahr wurde Jagsch nach Doppel-Silber bei den Junioren-Weltmeisterschaften zur Nachwuchssportlerin des Jahres in Berlin gewählt - auf der Wedau paddelte die Youngsterin über die beiden 500m-Rennen jeweils auf Platz 2. Beim Freitagsrennen kam hinter Hake und Jagsch die Magdeburgerin Julia Hergert auf den dritten Platz. Am Samstag konnte sich Lena Röhlings aus Berlin hinter Hake und Jagsch den dritten Platz sichern.Über die Unterdistanz 250m kamen Katharina Diederichs (Potsdam) und Josefine Landt (Magdeburg) auf die Plätze 2 und 3. 

Paufler sorgt für Überraschungssieg 

Bei den Kajak Herren kam es auf der 500m-Distanz zu einem Schlagabtausch zwischen dem Olympia-Zweiten im K2 Jacob Schopf und dem Olympiasieger aus dem Vierer Max Lemke. Die beiden Potsdamer lieferten sich ein spannendes Rennen, bei dem Schopf mit einer halben Sekunden Vorsprung das bessere Ende für sich hatte. Auf Platz 3 komplettierte Felix Frank die Potsdamer Dominanz auf dieser Strecke. 

Einen Sieg konnte Lemke später dennoch feiern. Im Jahr 1 nach Ronald Rauhe lieferte sich Lemke auf der kurzen 250m-Distanz ein packendes Duell mit seinem Potsdamer Vereinskollegen Timo Haseleu. Der Magdeburger Rennsportler Moritz Florstedt kam knapp dahinter auf den dritten Rang. 

Auf der 1.000m-Distanz kam es zu einem Überraschungssieg durch den Essener Nico Paufler. Der Essener Kanute, der bis dato am meisten im Kanu-Marathon von sich reden machte, paddelte fulminant zum Sieg vor Olympiasieger Tom Liebscher (Dresden) und Tamas Grossmann (Potsdam).

Brendel und Scheibner im Dauerduell 

Bei den Canadier Herren lieferten sich die beiden besten deutschen Stechpaddler über 500 und über 1.000m einen harten Kampf. Beide Male hatte der dreifache Olympiasieger Brendel die Nase vorne. Das spannendste Rennen lieferten sich die beiden über 500m, bei dem Scheibner (Berlin) nur eine knappe Zehntel hinter Brendel ins Ziel kam. Drittplatzierter wurde über beide Strecken der Magdeburger Michael Müller, der aber über die kurze 250m-Distanz Brendel und Scheibner hinter sich lassen konnte und freudestrahlend den Sieg nach Hause brachte.  

Lisa Jahn unschlagbar 

Schon im letzten Jahr war Lisa Jahn die besten deutsche Canadierfahrerin und belegte dies mit Platz 4 (im C2 mit Sophie Koch) bei den Olympischen Spielen in Tokio. Nach den ersten Qualifikationen in diesem Jahr ist klar, dass der Weg zum Sieg bei nationalen Wettkämpfen immer über die 28-jährige Berlinerin gehen wird. Jahn paddelte sowohl über 250m als auch zweimal über 500m ungefährdet zum Sieg. Annika Loske und Isabelle Zanin (beide Potsdam) kamen ebenso in allen drei Rennen auf den zweiten und dritten Platz.  

Nach den ersten Rennen in Duisburg folgt nun eine zweieinhalbwöchige Pause im Heimtraining bevor es für die Leistungsklasse zur zweiten Sichtung am 27. und 28. April wieder nach Duisburg geht. Im Nachgang zu diesem Wettkampf wird der Trainerrat die erweiterte Mannschaft für die beiden Weltcups Ende Mai in Racice (CZE) und Poznan (POL) nominieren.  

 

Alle Ergebnisse auf https://results.imas-sport.com 

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