Manfred Düll stammt aus Südhessen und ist Mitglied der Wassersportfreunde Guntersblum. Bei der TID ist er jetzt zum vierten Mal eine Teiletappe gefahren. Er hat das geschafft, weil er es wollte, nicht weil er mit 85 ein Wundermann wäre.

Man sieht Manfred sein Alter an. Dass er einen zähen Willen hat, erleben die Mitfahrer auf dem Wasser. Während die meisten Paddler Pausen einlegen, sich einen schönen Ort anschauen, sich mit einem Bad in der Donau erfrischen oder ein Eis essen gehen, paddelt Manfred weiter. Er paddelt und paddelt mit unverdrossener Ausdauer. Pausen macht er nur auf dem Wasser. "Sonst komme ich nicht rechtzeitig an", sagt er. Denn mit seinem 85 Jahren gehört er zu den Langsameren im Feld. Und er kommt an. Jeden Abend. Auch mit Hilfe der anderen, wenn es beispielsweise  darum geht, sein Boot an einer Umtrageestelle aus dem Wasser zu holen und wieder hineinzuversetzen. "Die Kaneradschaft bei der TID ist unvergleichlich", betont er.

Bei der TID sind einige Paddler um die 80. Manfred ist bislang der älteste. 

"Eigentlich mache ich gar keinen Sport", sagt er. "Ich bin unterwegs." Was stark untertrieben ist. Mit 50 hat Manfred Düll zum Paddelsport gefunden. 25.000 Kilometer hat er bislang zurückgelegt.

Unterwegs war er in seinem Leben schon immer. Bereits als junger Mann hat er spektakuläre Touren unternommen, allerdings mit dem Fahrrad, nicht mit dem Kanu. So ist er mit dem Rad von Deutschland nach Israel gefahren und hat auf zwei Rädern mit Muskelkraft den Maghreb bereist. Einmal Abenteurergen, immer Abenteurergen.
 

Von Christoph Heilscher