Beim Verbandstag am 9. März 2019 im sehr ansprechend hergerichteten Bootshaus des Linden-Dahlhauser Kanu-Clubs in Bochum konnte sich NRW-Präsident Thomas Reineck über ein volles Haus und somit über rund einhundert Gäste und Delegierte freuen. Als besondere Ehrengäste durfte er die Bürgermeisterin der Stadt Bochum, Frau Gabriele Schäfer, DKV-Präsident Thomas Konietzko und Franz-Peter Walkowski, den Ehrenpräsident des KV NRW begrüßen.
Nach der Begrüßung folgten zwei interessante Vorträge. Zunächst stellte Rolf Krämer seinen Drachenbootsport vor. Besonders anschaulich war dabei ein kurzer Filmbericht des WDR, den er in seinen Vortag eingebaut hatte. Mit begeistertem Applaus kommentierten die Anwesenden den Vortrag von Oliver Kalweit von der Kanuabteilung des Castroper Turnvereins. Dem jungen Mitarbeiterteam der Kanuabteilung ist es gelungen, die Mitgliederzahl innerhalb von drei Jahren von 40 auf 126 mehr als zu verdreifachen. Sehr beeindruckend war die Schilderung, wie die Mitglieder des Teams ihre Begeisterung für den Kanusport auf die Kinder und Jugendlichen sowie auf deren Eltern übertragen. Die Kinder können inzwischen im CTV wählen, ob sie im Kanu-Wandersport, im Rennsport oder im Polo mitmachen möchten. Das Beispiel aus Castrop zeigt vorbildlich, wie erfolgreiche Vereinsentwicklung im Kanu-Club aussehen kann.
Anpassung der Beiträge
In den Berichten des Präsidiums und der Fachwarte wurden die zahlreichen Highlights der zurückliegenden Kanusaison aufgezeigt. Im Kassenbericht von Vizepräsidentin Elke Heuver wurde deutlich, dass die laufenden Kosten nur noch mit großen Mühen, das heißt durch Etatkürzungen, gedeckt werden konnten. Zum Jahreswechsel 2018/2019 war die Liquidität des Verbandes nicht mehr in ausreichendem Umfang gegeben. Dementsprechend hatte das Präsidium des KV NRW eine Erhöhung der Jahresmitgliedsbeiträge für Vereinsmitglieder um einen Euro für Erwachsene, um 0,50 Euro für Jugendliche und um 0,30 Euro für Schüler beantragt. Dieser Antrag war bereits im vergangenen Herbst in der Verbandsversammlung vorgestellt sowie im Januar und Februar bei den Bezirksversammlungen mit den Vereinen beraten worden. In Bochum wurde die NRW-Beitragserhöhung ab 2020 einstimmig beschlossen.
Auch der DKV sieht sich gezwungen seine Beiträge anzuheben. Der vom Deutschen Kanu-Verband im Herbst 2018 angekündigte Antrag auf Beitragserhöhung wurde nur wenige Tage vor dem NRW-Verbandstag noch einmal verändert. Somit sahen sich die Delegierten in Bochum der schwierigen Situation ausgesetzt, dass der bei den Bezirkstagen mit den Vereinsvertretern beratene DKV-Antrag mit einer Anhebung in zwei Stufen in den Jahren 2020 und 2024 in der Weise verändert wurde, dass nun auf einen Schlag in 2020 der DKV-Beitrag für Erwachsene um 2 €uro steigen soll. Dazu hatten die Delegierten jedoch kein Meinungsbild von ihren Vereinen. Der Hessische Kanu-Verband beantragt sogar eine Anhebung des DKV-Beitrags um 2.50 Euro. Schließlich entschied der Bochumer Verbandstag, dass die NRW-Delegierten beim Deutschen Kanutag im April in Saarbrücken gegen den Antrag aus Hessen aber für den Antrag des DKV-Präsidiums stimmen mit der Anhebung um 2 Euro für Erwachsene, um 0,60 Euro für Jugendliche und um 0,40 Euro für Schüler stimmen sollen. Die vom DKV-Präsidium beantragte Dynamisierung der Beiträge wurde vollständig abgelehnt.
Chris Schog neuer Jugendvorstand
Beim Tagesordnungspunkt „Anträge“ ging es zunächst um die Bestätigung der neuen NRW-Jugendordnung. Der Verbandsjugendtag in Dortmund hatte im November 2018 eine vollständig überarbeitete Jugendordnung verabschiedet und einen neuen Jugendvorstand mit Chris Schog an der Spitze als neuem 1. Landesjugendwart gewählt. Chris Schog erläuterte die wesentlichen Neuerungen, woraufhin anschließend die einstimmige Bestätigung der Delegierten erfolgte. Mit der Änderung der Jugendordnung ergab sich die Notwendigkeit der Anpassung der Satzung des KV NRW. Denn die Jugend möchte ihre Ordnung in Zukunft nicht mehr als Bestandteil der Satzung gewertet haben, damit Änderungen ohne Notar und ohne Eintrag ins Vereinsregister möglich sind. Der Verbandstag folgte diesem Anliegen und sprach sich einstimmig für eine entsprechende Satzungsänderung aus. In Zukunft besitzt die Jugendordnung somit den Rang einer sonstigen Ordnung, die vom Jugendtag verändert werden kann und weiterhin die Bestätigung durch den Verbandstag oder alternativ durch die Verbandsversammlung benötigt.
Eine angeregte Diskussion löste der Vorschlag der KanuJugend aus, dass der oder die Landesjugendwart/in zukünftig automatisch dem Präsidium des Verbandes angehören soll. Ohne eindeutiges Votum der Bochumer Versammlung soll dieser Vorschlag zunächst in den Bezirken weiter beraten werden.
Wohlverdiente Ehrungen
Vor den Wahlen wurden zunächst die bisherigen Amtsinhaber, die sich nicht mehr zur Wahl stellten, verabschiedet und ausgezeichnet. Ben Verhoef war zwölf Jahre als Vizepräsident Mitglied des NRW-Präsidiums und zuvor leitete er vierzehn Jahre lang als Fachwart bzw. davor als Stellvertreter die Sparte Wildwasserrennsport im KV NRW. Peter Walkowski scheidet nach zwölf intensiven Arbeitsjahren, in denen er so manche Veränderung im nordrhein-westfälischen Wandersportprogramm auf den Weg gebracht hat, als Fachwart Kanu-Wandersport aus. Und schließlich trat Wilfried Geißler, der seit 2006 zunächst als Stellvertreter und seit 2016 als Kanu-Rennsportwart für den Rennsportbetrieb in NRW verantwortlich war, nicht mehr zur Wahl an. Alle drei wurden wegen ihrer umfangreichen und großen Verdienste um den Kanusport in NRW vom Verbandstag zu Ehrenmitgliedern des Verbandes ernannt. Alle drei Ehrenmitglieder werden auch in Zukunft im Kanusport auf unterschiedlichen Ebenen Aufgaben wahrnehmen.
Die silberne Ehrennadel des KV NRW wurde verliehen an Jürgen Herkströter von der KanuJugend im Bezirk 3, Günter Heilinger, langjähriger Sportwart im Bezirk 4, Oliver Hinzmann, Rennsportwart im Bezirk 8, Gabriele Koch, Vorsitzende des Bezirks 4 und Hansfried Pelka, Wandersportwart im Bezirk 8. Mit der goldenen Ehrennadel wurde der Beauftragte für die Wasserrahmenrichtlinie des Bezirks 1, Heinz Hüren, ausgezeichnet.
Thomas Reineck für weitere vier Jahre bestätigt
Bei den Wahlen stand zunächst die Entscheidung über das Amt des Präsidenten an. Thomas Reineck wurde einstimmig für weitere vier Jahre als NRW-Präsident bestätigt. Anstelle des ausgeschiedenen Vizepräsidenten Ben Verhoef wurde Chris Schog zum neuen Vizepräsidenten gewählt. Die Amtsinhaber Ralf Beerschwenger, Fachwart Wildwasserrennsport, Georg Dopp, Fachwart Kanu-Polo und Georg Rümker, Kassenprüfer wurden ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt. Neuer Kanu-Wandersportwart wurde Marc Huse aus Kempen und neuer Kanu-Rennsportwart ist Felix Willert aus Emsdetten. Der Vorsitz der Spruch-und Schlichtungskammer wurde Andrea Adrian aus Schwerte übertragen. Zum Ersatzkassenprüfer wurde Frank Zölzer aus Essen bestellt. Somit konnten alle Positionen wieder mit motivierten Amtsinhabern besetzt werden, was eine wichtige Voraussetzung für eine Erfolg versprechende Zukunft des Kanusports in Nordrhein-Westfalen darstellt.