08.06.2024 | Kanu-Slalom

Weltcup-Bronze für Andrea Herzog in Prag

Die Leipzigerin schafft es als einzige aus dem deutschen Team, im Canadier-Einer auf das Podest zu fahren. Die beiden Olympia-Starter Elena Lilik und Sideris Tasiadis waren bereits in der Qualifikation zum Finale ausgeschieden.
Bronze für Andrea Herzog im Einer.Canadier.

Andrea Herzog (Leipziger KC) holt mit Bronze im Canadier-Einer die zweite Medaille für Deutschland beim Weltcup im tschechischen Prag am Samstag. Das Niveau im Canadier-Einer der Damen sei gestiegen, so das Fazit der 25-Jährigen. „Die Strecke war technisch sehr anspruchsvoll. Die C1-Damen haben sich in den letzten Jahren echt krass entwickelt. So eng, wie die Rennen inzwischen sind, darf man sich keine Fehler erlauben. Zudem muss man inzwischen einfach etwas riskieren, wenn man auf dem Podest sein möchte.“ Ihr Lauf sei nicht perfekt gewesen, dennoch zeigte sie sich zufrieden mit dem Ergebnis. Der Sieg ging an Lokalmatadorin Gabriela Satkova. Zu Silber paddelte die Australierin Jessica Fox.

In der Herrenkonkurrenz fuhr Timo Trummer (KV Zeitz) mit Platz vier das beste deutsche Ergebnis ein – und das bisher beste Ergebnis in seiner Karriere. Besonders ärgerlich für den 28-Jährigen, dass er knapp mit 0,82 Sekunden an seinem ersten Weltcup-Podestplatz vorbeigeschrammt ist. Der Zeitzer war richtig schnell unterwegs, doch zwei Stabberührungen, verbunden mit vier Strafsekunden, waren am Ende zu viel. Eine starke Leistung, dass er damit überhaupt noch so weit vorn landete. Der Sieg ging an Lokalmatador Jiri Prskavec mit einem fehlerfreien Lauf und lag damit dennoch nur 2,93 Sekunden vor Trummer. Ebenfalls ohne Berührungen zu Silber paddelte der Slowene Benjamin Savsek. Auf Platz drei landete Nicolas Gestin aus Frankreich, der zwei Strafsekunden kassierte. Trummer zeigte sich trotzdem zufrieden und sagte, „der Lauf war im Allgemeinen sehr gut. Die beiden zweier kann ich leider nicht ändern.“ Doch gerade nach seinem fehlerfreien Qualifikationslauf mit einer sehr guten Zeit wurmten den Zeiter die Strafsekunden.

Die anderen beiden Finalteilnehmer, Nele Bayn und Franz Anton (beide Leipziger KC) paddelten auf die Ränge sieben und acht. Glücklich zeigte sich die 24-Jährige, die nach ihrem ersten Weltcup-Finale in Augsburg vorige Woche nun in Prag zum zweiten Mal in den Endlauf paddelte.

Die beiden für Olympia in Paris Qualifizierten, Elana Lilik und Sideris Tasiadis (beide KS Augsburg) schieden bereits in der Qualifikation aus. Lilik verpasste als 13. das Finale der besten zehn Paddlerinnen. Sie fand nicht die ideale Linie durch den schwierigen Kurs und hatte bereits nach zwei Drittel der Strecke viel Zeit verloren. Eine Torstabberührung im letzten Abschnitt sorgte dann für das Aus der 25-Jährigen.

Tasiadis hatte als 20. mit einem Rückstand von etwas mehr als fünf Sekunden auf Platz eins keine Chance auf den Finaleinzug. An einer Passage im mittleren Streckenabschnitt ließ der 34-Jährige viel Zeit liegen. „Ich hatte überlegt: Soll ich jetzt Risiko eingehen oder nicht? Also direkt fahren oder rückwärts drehen. Eigentlich stand ich perfekt. Dann hatte ich mich doch umentschieden. Und das war falsch“, erklärte Tasiadis eine Schlüsselstelle. „Ich musste Gas rausnehmen und von null anfahren.“ Die Zwischenzeit nach zwei Drittel der Strecke hätte dennoch gepasst, „wo ich aber unten dann noch die Zeit verloren haben, das weiß ich jetzt nicht. Das muss ich mir erst ansehen“, erklärte Tasiadis unmittelbar nach seinem Rennen.

Text, Fotos & Videos: Uta Büttner

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