22.03.2021 | DKV / Verbände

Weltwassertag 2021

VALUE WATER – Der Wert des Wassers
22. März ist Weltwassertag

Wasser ist die Grundlage unseres Lebens und ein unverzichtbares Gut. Wir nutzen Wasser nicht nur für unsere Ernährung und die tägliche Hygiene, sondern erleben es beim Kanufahren auch als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.

Die Vereinten Nationen haben den 22. März jedes Jahres zum Weltwassertag ausgerufen und möchten auf die zentrale Bedeutung des Wassers für die Menschheit, den Schutz der Wasservorkommen und deren nachhaltige Nutzung aufmerksam machen. 

Wir Wassersportler:innen sind nah dran am nassen Element, spüren sehr frühzeitig und unmittelbar einen verantwortungslosen Umgang mit Wasser. Wir übernehmen Verantwortung für unsere Gewässer und engagieren uns in zahllosen Projekten für den Schutz von Wasser. Die Mitglieder der Gewässerretter (Segeln, Tauchen, Kanu, Rudern, NABU) sammeln bei ihren Wasseraktivitäten regelmäßig den Abfall vom Gewässer und vom Ufer ab, die Kanut:innen nutzen hierbei den MUSS. Jährlich im September organisieren die Gewässerretter am International Coastal Clean-Up Day (ICCD) Reinigungsaktionen für unsere Gewässer – organisiert in diesen Monat eine eigene Gewässerreinigungsaktion, aber beachtet die Corona-Regeln. Unter www.gewaesserretter.de findet ihr Anregungen für eure Aktion.

Trotz vielfältiger Maßnahmen gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) besteht der überwiegend schlechte ökologische Zustand unserer Gewässer fort. Querbauwerke sind nach dem Eintrag gewässergefährlicher Stoffe durch die Landwirtschaft der wichtigste Grund für das Nichterreichen eines guten ökologischen Zustands. In europäischen Flüssen gibt es mindestens 1,2 Mio. Querbauwerke, im Durchschnitt alle 1,6 km. Die entstandenen Staustrecken werden von Wassersportler:innen einerseits als Trainings- und Regattastrecken genutzt, andererseits werden die Durchgängigkeit für aquatische Lebewesen und der Geschiebetransport behindert. Gerade die Stauanlagen der Wasserkraftwerke mit geringer Leistung, die in Deutschland 95% der Wasserkraftanlagen ausmachen, zerstückeln den Lebensraum Gewässer, tragen aber nur zu ca.0,4% der Energieerzeugung bei. 

Der Deutsche Kanu-Verband spricht sich daher gegen jeden Neubau von Wasserkraftwerken, die Wiederinbetriebnahme stillgelegter Werke und den Ausbau bestehender Querbauwerke in Fließgewässern aus. Alternativ sollten bei bestehenden Kraftwerken der Bau von Umgehungsgewässern sowie der Ausbau von bestehenden Ausleitungsstrecken mit Wanderkorridoren, welche sowohl durch aquatische Lebewesen als auch durch Muskelkraft betriebene Sportboote passierbar sind, favorisiert werden. Durch die Renaturierung verbauter Gewässerstrecken und das Zulassen von Seitenerosion durch Uferrückbau und Schaffung von Gewässerrandstreifen bei gleichzeitiger Rückverlegung von Deichen wird mehr Raum für eine natürliche Gewässerentwicklung geschaffen.

Der Erhalt des freien Zugangs zu Gewässern unter Nutzung naturverträglicher Ein- und Ausstiegsstellen und die Ausübung des natur- und landschaftsverträglichen Wassersports auf dem Wasser sind ein wichtiger Beitrag, den Wert des Wasser zu schützen. Kanut:innen werden sich daher auch zukünftig für die fachkundige naturverträgliche Ausübung des Wassersports einsetzen.

Wasser ist von elementarer Bedeutung für Menschen sowie die Umwelt und die wichtigste Ressource, die es zu schützen gilt. Gehen wir damit verantwortungsvoll um!
 

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