Im C1 fuhr der Kanute des KC Wiking Bochum ein grandioses Rennen. „ Nach 1.000 Metern wollte ich aufhören, das war so ein Mist am Start“ sagte Matthias nach dem Rennen. Er hatte mächtig mit den Wellen zu kämpfen, die kurz vor dem Start durch Ausflugsboote verursacht wurden. Dadurch war er zunächst nicht unter den besten 10 zu finden. Aber bereits in der ersten Runde hatte sich der Vorjahresdritte in die Verfolgergruppe vorgefahren.
Attila Vajda aus Ungarn führte das Feld eine ganze Weile an. Matthias hatte mit zwei Spaniern seine Verfolgung aufgenommen. In der vierten Runde konnte er sich von den Spaniern absetzten und einige Sekunden herausfahren, diese Zeit benötigte er aber auch, da sein Knieblock gebrochen war und in der Portage notdürftig repariert werden musste. Trotz dieses Missgeschickes konnte er mit einem kleinen Vorsprung vor den beiden Spaniern wieder auf die Strecke gehen und im weiteren Verlauf des Rennens auch den Ungarn überholen. Seinen Vorsprung konnte er kontinuierlich weiter ausbauen und fuhr letztendlich einen souveränen Sieg vor Manuel Campos und David Mosquera aus Spanien nach Hause. Vaida, der das Feld so lange angeführt hatte, wurde letztendlich Siebter.
Auf der Marathonstrecke müssen die Kanuten sich einfach durchbeißen können und das hat Matthias Ebhardt wieder einmal mehr bewiesen. Erik Leue, der erstmalig in Singapur über diese lange Strecke am Start war, kann das nur bestätigen. Auch er bewies trotz der widrigen Umstände Durchhaltevermögen und erzielte einen hervorragenden achten Platz. Leider hat er sich aufgrund der ständigen Temperaturveränderungen, die Hotels und Gebäude sind in Singapure sehr stark klimatisiert, eine Erkältung zugezogen, so dass er den geplanten C2 mit Matthias Ebhardt nicht mehr antreten konnte.
Bei den Damen im K1 waren Frederike Leue und Anne Petruschat am Start. Das Feld war mit insgesamt 18 Fahrerinnen sehr gut besetzt. Die beiden Deutschen konnten am Start nicht in der Spitzengruppe mitfahren. Frederike Leue gelang es aber mit einem Verfolgerfeld den Kontakt zu diesen Kanutinnen zu halten. Leider konnte sie im Rennverlauf nicht mehr zu den Führenden aufschließen, am Ende reichte es aber für Platz 7. Anne Petruschat konnte ebenfalls einen Platz unter den Top Ten erreichen, sie wurde 10. Beide waren aber mit ihren Platzierungen bei diesen klimatisch schwierigen Bedingungen voll zufrieden.
Das größte Teilnehmerfeld wurde von den K1 Fahrern gestellt,
hier war die Teilnehmerliste gespickt mit Weltmeistern. Aber
auch so erfahrene Kanuten wie zum Beispiel der Spanier Manuel
Busto hatten ihre Probleme mit der hohen Luftfeuchtigkeit, er
musste vorzeitig aussteigen. Als einziger deutscher Teilnehmer
war Matthias Böhme am Start. Er fuhr an diesem Tag das Rennen
seines Lebens. Im Rennverlauf konnte er sich immer weiter nach
vorne fahren. Mit dem späteren Silbermedaillengewinner Petr
Jambor hatte er den idealen Partner für diese Aufholjagd
gewonnen. Jambor bedankte sich nach dem Rennen bei Matthias
Böhme mit den Worten „You are my Hero“. Am Ende erzielte
Matthias einen erstklassigen 7. Platz und war super
begeistert von diesem Rennen.
Teamchef Reinhardt Ross war absolut zufrieden mit
den Resultaten seiner Sportler. „Einen Weltmeistertitel
durch Matthias Ebhardt und alle anderen Starter unter den
ersten 10. Das kann sich sehen lassen, hier zeigt sich bei den
LK Fahrern die langjährige Erfahrung. „Bei den Junioren wäre es
schön, wenn diese schon im ab der Jugendklasse
internationale Erfahrungen sammeln könnten“ so sein
Resümee.
Von: Elke Döring