31.07.2019 | Kanu-Freizeit

Trotz allerlei Wetterkapriolen mit unvergesslichen Eindrücken ans Ziel gelangt

Am zurückliegenden Wochenende beendeten die Freizeitpaddler in unserem Land zwei attraktive Mehretappen-Gepäckfahrten auf der Elbe und auf der Weser. Während die Teilnehmer der 25. Internationalen Elbefahrt nach 17 Etappen und rund 623 Kilometern Hamburg erreichten, kamen die Paddler bei der 2. Internationalen Weserfahrt nach 13 Etappen und 425 Kilometern in Nordenham an.
Die Elbepaddler in Dömitz am Start zur 15. Etappe nach Klein Kühren - Foto: René Hartenberger

Den Elbepaddlern wird die diesjährige Jubiläumsfahrt wohl vor allem wegen der Wetterbedingungen noch lange im Gedächtnis bleiben. Gleich von Beginn an verlangte ihnen nicht nur der flache Wasserstand und damit wenig Strömung auf der Elbe, sondern auch ein kräftiger Gegenwind auf den ersten Etappen alles ab. Kaum ließ der Wind im Verlauf der Tour nach, setzte die Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 38 Grad den Paddlern zu. So manche Etappe wurde so zu einer echten Herausforderung. Entschädigt wurden die Teilnehmer der Jubiläumsfahrt jedoch einmal mehr durch die faszinierende, wechselvolle Szenerie der Elblandschaft sowie durch den herzlichen Empfang und die Betreuung der Paddler bei den gastgebenden Vereinen. Nichtsdestotrotz waren nach reichlich Strapazen alle froh, mit vielen neuen Eindrücken in Hamburg angekommen zu sein. Als krönenden Abschluss hatten die Gastgeber vom Hamburger Kanu-Verband unter Federführung von Karin Hafke ein tolles Programm mit Fahrradtour und Canadierpaddeln durch die Hamburger Innenstadt organisiert, das die Teilnehmer ins Schwärmen geraten ließ. Sehr gut angekommen waren zuvor auch eine erstmalige Lichterfahrt durch das abendliche Dresden sowie der Service eines Begleitfahrzeuges durch René Hartenberger, den manche(r) Teilnehmer(in) punktuell gern in Anspruch nahm. An vielen Etappenorten ließen Vertreter der Landes- und Kommunalpolitik es sich nicht nehmen, den Elbepaddlern einen Besuch abzustatten. In Tangermünde schaute auch DKV-Präsident Thoma Konietzko vorbei und bekundete seinen Respekt angesichts der Leistungen der Paddler, insbesondere auch der drei Teilnehmer mit Handicap. Großes Lob gab es einmal mehr für die Organisation durch den Gesamtleiter Harald Zeiler, dem mit Wolfgang Jähne, Gerd Bode und Peter Papowski erfahrene Fahrtenleiter für die einzelnen Teilabschnitte zur Seite standen. Die Fahrt zu organisieren, mache „immer wieder Spaß, vor allem wenn man dann die Dankbarkeit der Teilnehmer spürt. Dies ist der schönste Lohn für alle Arbeit“, meinte Harald Zeiler mit einem dicken Dankeschön seinerseits an alle Vereine und Helfer an den einzelnen Etappenorten.
Ausführliche Infos: www.internationale-elbefahrt.de

Märchenhafte Weser mit vielen Gesichtern

Wie die Elbepaddler hatten auch die 35 Teilnehmer der 2. Internationalen Weserfahrt eine beachtliche sportliche Herausforderung zu bewältigen. Obgleich überwiegend gestandene Gepäckfahrer, darunter auch Paddler aus Österreich, Dänemark, Belgien und den Niederlanden, waren für die meisten von Ihnen die Bedingungen auf der Mittel- und vor allem auf der Unterweser Neuland. Gerade die einzigartige Möglichkeit, einen größeren deutschen Fluss komplett von Anfang bis Ende befahren zu können, machte für sie den Reiz der Fahrt aus. Die Tourorganisation unter Federführung der zuständigen Referentin Elisabeth Thielbörger vom Landes-Kanu-Verband Niedersachsen hatte die einzelnen Etappen akribisch vorbereitet. Die Fahrtenleiter Hans Thielbörger und Fritz Seemann bereiteten die Gruppe jeweils am Abend auf die anstehende nächste Etappe vor. Auf der Unterweser, auf die viele Teilnehmer gespannt waren, standen sie punktuell in Kontakt mit Schifffahrtsleitstellen, um Querungen des Fahrwassers sicher durchzuführen. So wurden alle ohne Probleme an potenziellen Schwierigkeiten wie Spundwänden und Schiffsverkehr vorbei ans Ziel geleitet.
Doch nicht nur die Streckenbedingungen machten die besondere Herausforderung aus, auch die extreme Hitze in der letzten Woche sowie weitere Wetterextreme ließen die Paddler an ihre Grenze gelangen. So wurde diesmal auf der Weser-Insel Harriersand ein zusätzlicher Übernachtungsstopp eingelegt. Sehr froh waren die Paddler auch, als sie nach einem Unwetter mit Gewitter, Sturmböen und Hagel beim WSV Hoya nicht die Zelte aufbauen mussten, sondern auf dem als Übernachtungsstätte hergerichteten Dachboden des Bootshauses eine komfortable Unterkunft erhielten.
Im Fokus der Internationalen Weserfahrt standen jedoch nicht allein die sportlichen Herausforderungen. „Wir wollen den Teilnehmern mit der Fahrt die Vielseitigkeit der Weser mit ihren unterschiedlichen Abschnitten vom Bergland über das Geestland bis hin zum Tidengewässer näherbringen und sie zudem animieren, die Reichhaltigkeit an Geschichte und Geschichten entlang des Flusses kennenzulernen. Die mit der Märchenwelt verbundenen sehenswerten Orte mit ihren Fachwerkhäusern und Bauten der Weserrenaissance bieten dafür zahlreiche Möglichkeiten“, unterstreicht Elisabeth Thielbörger. Sie hatte den Teilnehmern im Stil eines Reiseführers viele nützliche Tipps samt Hintergrundinformationen zu den Sehenswürdigkeiten zusammengestellt, die insbesondere die ausländischen Teilnehmer in Folie geschweißt auf dem Boot befestigt hatten, um unterwegs keinen sehenswerten Ort zu verpassen.
So wurde auch die 2. Internationale Weserfahrt für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis, wozu nicht zuletzt auch die hervorragende Betreuung durch die jeweils gastgebenden Vereine beitrug. Allen voran in Minden, Bremen und Nordenham, wo während der Ruhetage rundum für die Weserpaddler gesorgt war und zudem ein attraktives Programm geboten wurde. Die Organisatoren der Fahrt haben inzwischen auch schon zwei Dankesbriefe für all ihr Engagement von den Teilnehmern bekommen.
Ausführliche Infos: www.internationale-weserfahrt.de/

Text. H.-P. Wagner

Fotos:
1) Abends in Lippoldsberg - Foto: Wilfried Rößner 
2) Glücklich in Landesbergen gelandet - Foto: Hans Thielbörger

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