15.06.2024 | Naturorientierte Fahrten

Protestfahrt auf der Salzach

Paddeln für den Erhalt der Salzach als Naturfluss
Paddler und eine Plätte mit weiteren Teilnehmern der Demofahrt auf der Salzach © BKV

Zu einem Wanderfahrt-Ereignis mit ganz besonderem Anliegen laden der Bayerische Kanu-Verband und seine Partner auch 2024 wieder zahlreiche Paddler, SUPler und Naturschützer nach Oberbayern ein. Mit der mittlerweile 12. Demonstrationsfahrt auf der Salzach am 20. Juli von Tittmoning nach Burghausen und anschließender Kundgebung unterstreichen die Teilnehmer in Anwesenheit hochkarätiger Ehrengäste und politischer Entscheidungsträger einmal mehr ihre Forderung „Für die Salzach als Naturfluss“ und weisen auf die Gefahren für diese einzigartige Flussregion durch Ausbaupläne der Energiewirtschaft hin.

Die Demonstrationsveranstaltungen für die Salzach blicken auf eine lange Tradition zurück. So fand bereits 1964 die erste Protestfahrt statt. Viele Paddellegenden haben sich seitdem bei den Aktionen für eine frei fließende Salzach engagiert, u. a. 1978 auch der Paddelpionier und “Dichter im Faltboot“ Herbert Rittlinger. Bis zum heutigen Tag hat dieses Engagement die Hoffnung auf den Erhalt des Naturflusses Salzach genährt, die auf einer Strecke von 60 km noch unverbaut und damit einzigartig ist.

Mittlerweile ist zwar einiges erreicht worden. So wurde z. B. im benachbarten Österreich im Bereich der Saalach-Mündung damit begonnen die Ufer zu öffnen. Das Land Salzburg hat bereits mehr als 200 ha Land aufgekauft, um die Vision NATURPARK SALZACHAUEN zu verwirklichen, die letztendlich auch auf der bayerischen Seite, also länderübergreifend, wirken soll. Die österreichischen Bemühungen sollen auf deutscher Seite unterstützt und alles darangesetzt werden, dass die Uferverbauungen auch auf deutscher Seite bald der Vergangenheit angehören. Ein Schwerpunkt ist hierbei die Strecke zwischen Laufen und Tittmoning.

Nachdem es zuletzt aus der Politik Anzeichen gab, dass auf einen Kraftwerksausbau verzichtet werden könne, wird nun die durch den Ukrainekrieg verursachte Energieknappheit seitens der Politik zum Vorwand genommen, die Pläne für neue Salzach-Kraftwerke wieder aufleben zu lassen. Wider besseres Wissen und auch gegen die in Bezug auf den Bau eines Wasserkraftwerkes bei Flusskilometer 40 negativ ausgefallenen Untersuchungen soll der Bau dennoch durchgesetzt werden. Es ist daher umso dringender, den Kraftwerksplänen an der Salzach entgegenzutreten, zumal es Alternativen gäbe, die ein ausreichendes Plus bei der Energiegewinnung erwarten ließen. 

Bei den letzten Demonstrationsfahrten hatten die rund 80 Teilnehmer stets prominente Unterstützung. Das wird auch in diesem Jahr wieder der Fall sein. So hat z. B. der 1. Bürgermeister der Stadt Burghausen, Florian Schneider, erneut die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen. Nach der Begrüßung an der Plättanlegestelle in Tittmoning erfolgt um 11 Uhr der Start der Paddler und Ehrengäste zur 16 Kilometer langen Fahrt von Tittmoning nach Burghausen. Nach der für 12.30 Uhr erwarteten Ankunft findet dann um 13.15 Uhr vor dem Stadtsaal-Gebäude auf dem Stadtplatz Burghausen die Kundgebung „Für die Salzach als Naturfluss“ statt. Nach dem Ende der Kundgebung gegen 15.30 Uhr ist ein gemeinsamer Paddlerhock im „Augustiner“ an der alten Brücke geplant.
Als Vorprogramm zur Protestfahrt bieten sich für interessierte Kanuten Paddelmöglichkeiten z. B. auf dem Inn (Jettenbach-Mühldorf oder Neuötting-Marktl), auf der Salzach (Laufen oder Tittmoning-Neuhofen) bzw. auf der Alz (je nach Wasserstand Trostberg-Hirten oder Chiemsee-Altenmarkt) an.

Weitere Infos hier

Salzach Demo
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