Bei der Aller-Hochwasser-Rallye ist zwar das Hochwasser oftmals ausgeblieben, doch auch so hält die beliebte Tour durch idyllisches, von Wiesen, Weiden, Wäldern und Bauernhöfen geprägtes flaches Land genug Herausforderungen bereit. So hatten die stets über 400 Teilnehmer in der Vergangenheit schon mit Hagel, Schnee und Eis zu kämpfen und auch der ab und an vorkommende stramme Wind verlangt den Paddlern vor allem auf der 112 Kilometer langen Goldstrecke von Celle nach Verden allerhand ab. Wem diese Strecke jedoch zu lang ist, der kann auch die Silberdistanz ab Hodenhagen (55 Kilometer) oder die Bronzestrecke von Rethem bis Verden (31 Kilometer) in Angriff nehmen.
Doch nicht nur wegen ihrer sportlichen und wetterbedingten Herausforderungen ist die Aller-Hochwasser-Rallye etwas Besonderes im Jahreskalender der Wanderpaddler. So nehmen die Teilnehmer die Tour in verschiedenen Bootskategorien in Angriff, alles, was mit Muskelkraft betrieben wird, ist bei der Rallye zugelassen. Startberechtigt sind also nicht nur Einer- und Zweier-Kajaks und -Canadier, sondern ebenso Drachenboote, Ruderboote und SUP-Paddler. Einmalig ist wohl auch das Altersspektrum: Vom zarten Alter von sieben Jahren bis zu 89 Jahren reichte das Alter der Teilnehmer bei den Fahrten in den zurückliegenden Jahren.
Die legendäre Rallye zeichnet sich noch durch eine weitere Besonderheit aus. Am Ziel wird jedes Boot traditionell mit einem Glockenläuten begrüßt und die Insassen erhalten als Lohn für ihre stundenlangen Paddelmühen ein Schnäppschen bzw. wahlweise auch eine Süßigkeit.
Für die Paddler auf der Goldstrecke beginnt die Tour bereits in aller Frühe um sechs Uhr und je nach Wasserstand müssen auf dem ersten Teilstück auch vier Portagen bewältigt werden. Ganz gleich von welchem Startpunkt aus – auf dem Weg nach Verden steht bei den meisten wohl der sportliche Aspekt im Vordergrund. Viel Zeit, die stille Natur des bezaubernden Allertals zu genießen, bleibt den Paddlern dabei kaum. Wer sie sich jedoch trotzdem nimmt, der kann aus der Vogelwelt nicht nur Stammgäste wie Nilgänse, Graureiher, Haubentaucher, Bussarde, Milane und Falken beobachten, sondern bekommt vielleicht gar um diese Zeit meist durchziehende und rastende Zugvögel wie Kraniche, Graugänse, Kanadagänse, Silberreiher, Singschwäne oder Kiebitze zu Gesicht.
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