06.06.2023 | Kanu-Marathon

Erfolgreicher Start ins Kanu-Marathon-Jahr

Worldcup und Deutsche Meisterschaft zu Saisonbeginn
Marcel Paufler (rechts) kurz vor dem Portagenausstieg bei der DM in Rheine.

Am ersten Juniwochenende stand die bulgarische Stadt Russe ganz im Zeichen des Kanu-Marathon-Rennsports: Auch die Auswahl des Deutschen Kanu-Verbandes nahm dort am ersten Worldcup der Saison teil. Für das südosteuropäische Land war es die erste Gelegenheit, eine solche Veranstaltung mit internationalen Top-Athletinnen und -athleten auszurichten. Bei den hochkarätig besetzten Rennen, in denen etwa die Ungarin und amtierende Weltmeisterin Vanda Kiszli und Europameister Mads Brand Pedersen aus Dänemark ihre Klasse darboten, konnte das deutsche Team ebenfalls überzeugen – vor allem der Nachwuchs.

Im Rennen auf der Kurzdistanz am Samstag, das über 3,4 Kilometer und zwei Portagen ging, brillierte vor allem Hjördis Sommer im K1, die sich souverän den Sieg sicherte. Aber auch ihre jüngere Kameradin aus dem Verein Störtebeker Bremer Paddelsport, Marit Behrens, überraschte mit der Silbermedaille. Annette Wehrmann (Seniorin, SC DHfK Leipzig) und Linus Goossen (Junior, Linden-Dahlhauser Kanu-Club) konnten im C1 die Bronzemedaille auf der Kurzstrecke erringen. Starke vierte Plätze erreichten zudem Tim Schlensog (Junior, ESV Cottbus) und Andreas Heilinger (Senior, ECST 2000 Raunheim) im K1.

Am nächsten Tag standen dann die Langstreckenrennen auf dem Programm. Dabei fielen die Rundenlängen auf Grund des kleinen Sees etwas kürzer aus, als bei internationalen Meisterschaften sonst üblich. Wie am Vortag, gab Hjördis Sommer gleich von Beginn an das Tempo vor und siegte überlegen. Nur knapp im Zielsprint unterlegen, fuhr Marit Behrens auf den Bronzeplatz. Die Dritte Juniorin Emma Kaposvari (SC DHfK Leipzig) wurde zudem starke Vierte. Auch Annette Wehrmann und Linus Goossen im C1 erkämpften sich in ihren Läufen wieder jeweils die Bronzemedaille. Erneut Vierter wurde auch Tim Schlensog, nachdem er lange in der Spitzengruppe mithalten konnte.

Wie Jan Reger, DKV-Ressortleiter für Kanu-Marathon, betont, seien auch die Platzierungen außerhalb des Podiums für die Athletinnen und Athleten eine gute Gelegenheit gewesen, auf internationalem Parkett wichtige Erfahrung zu sammeln. „Wir nutzen den Worldcup immer, um junge Sportlerinnen und Sportler an internationale Wettkämpfe heranzuführen“, sagt Reger.

Auch Nationaltrainerin Elena Colajanni zeigt sich in ihrem Fazit zufrieden mit acht Mal Edelmetall und dem dritten Platz im Medaillenspiegel: „Zusammen mit Co-Trainerin Wiebke Pontzen bin ich sehr zufrieden mit dem Einsatz der Athletinnen und Athleten sowie der gemeinsamen Arbeit, in denen alle als sehr geschlossenes Team zusammengewirkt haben“, zieht Colajanni Bilanz. Die Ergebnisse dieses Rennens würden für die nächsten Wettbewerbe hilfreich sein, „vor allem aber für den Aufbau eines zunehmend geeinten, motivierten Teams, das zu Spitzenleistungen fähig ist und in der Lage ist, zusammenzuwachsen.“

Bereits zwei Wochen zuvor gab es in der Kanu-Marathon-Saison 2023 den Höhepunkt auf nationaler Ebene: An der Ems richtete der Wassersportverein Rheine in bewährter Weise die Deutsche Meisterschaft aus. Den Langstrecken-Titel in der Herren-Leistungsklasse im K1 sicherte sich dabei Marcel Paufler (Bremen), der sich im vergangenen Jahr noch seinem Cousin Nico unterordnen musste. Fiel er zunächst beim schnellen Massenstart zurück, konnte Paufler durch kontinuierliches Heranarbeiten und schnelle Portagen Plätze gut machen. Aus dem Duell mit Andreas Heilinger, der ihm während des gesamten Rennens folgte, ging Marcel Paufler schließlich in der Schlussphase als Sieger hervor. Deutsche Meisterin bei den Damen wurde Carolin Fink (Kanu-Ring Hamm).

Text: Stefan Teichert und Henning Schoon

Foto Worldcup Bulgarien: Stefan Teichert

Fotos DM Rheine: Henning Schoon

Sämtliche Ergebnisse der Deutschen Meisterschaft sind im Internet zu finden: https://www.kanumarathon.nrw/images/download/ERGKMR2023.pdf

Siegehrung mit Hjördis Sommer und Marit Behrens beim Worldcup in Bulgarien.
Starterfeld auf der Ems.
Portage beim K2 der Juniorinnen.
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