01.06.2024 | Kanu-Marathon

„Goldener Samstag“ bei Kanu-Marathon-Worldcup

Für einen Auftakt nach Maß sorgte am ersten Tag des Worldcups in Brandenburg an der Havel das deutsche Kanu-Marathon-Team: Gleich vier Mal Gold und zwei Mal Silber erkämpften sich die Athletinnen und Athleten auf den Kurzdistanzen.
Das Staffel-Team des DKV fuhr auf den Goldrang.

Bei den Rennen auf dem Beetzsee, die jeweils über 3,4 Kilometer gingen, mussten im Einer-Kajak und -Kanadier nur zwei Portagen und drei kurze Runden bewältigt werden. Über 4,3 Kilometer gingen zum Abschluss des ersten Weltcup-Tages die Staffeln an den Start. Gemischte Sportlerinnen und Sportler aus zehn Teams, die zum Teil multinational aufgestellt waren, nahmen als Vierergruppen teil und mussten jeweils einzeln eine Runde auf dem Regattakurs fahren. In einer Zone vor der Tribüne wurde dann gewechselt.

Den Auftakt des Worldcups machten am Samstagvormittag -bei ihrem ersten internationalen Einsatz überhaupt- Daria Nyrkova und Lorena Lemke, die im C1 der Juniorinnen vor Nikol Matnenko aus der Ukraine jeweils auf den ersten und zweiten Platz paddelten. Linus Goosen konnte den Gold-Erfolg bei den Junioren in der gleichen Bootsklasse wiederholen. Eine starke Leistung zeigte auch Annette Wehrmann. Die amtierende U23-Weltmeisterin aus dem vergangenen Jahr fuhr hinter der Ukrainerin Olena Tsyhankova nach einem souveränen Lauf auf den Silberrang. „Ich hätte nicht gedacht, vorne mitbestimmen zu können und bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden“, sagt die 23-Jährige.

Ein deutliches Zeichen ihrer Vielseitigkeit setzte Caroline Heuser im K1 der Juniorinnen. Mit rund 30 Sekunden Vorsprung auf die Konkurrentin aus Ungarn erreichte die Oberhauserin als Erste das Ziel. Für die Weltmeisterin über 1000 Meter aus dem vergangenen Jahr und zweifache Europameisterin war es das erste Kanu-Marathon-Rennen nach zwei Jahren Pause in dieser Kanusport-Sparte. „Ich kam vom Start gut weg und konnte den Vorsprung kontinuierlich ausbauen“, sagt die 17-jährige zum Rennverlauf. Durch fortlaufende Paddelarbeit reichte es schließlich für einen souveränen Start-Ziel-Sieg.

Ein kleines Stück Kanu-Geschichte schrieb das deutsche Team bei der neu eingeführten Staffel, die erstmals überhaupt bei einem Großwettkampf von der Internationalen Kanuföderation auf das Programm gesetzt wurde. Mit ihrem fulminanten Startsprint auf dem Wasser legte zunächst Caroline Heuser den Grundstock für eine gute Zeit des DKV-Teams. Caroline Fink sorgte mit einem schnellen Lauf aus der Wechselzone dafür, dass dieser Vorsprung erhalten blieb. Nach routinierter Paddelarbeit von Philipp Fink, der sich fortlaufend durch den inzwischen aufgerauten Beetzsee pflügte, lag es schließlich bei Jannis Werner, der mit seinem Zielsprint und fünf Sekunden Vorsprung auf das verfolgende Team den Sieg perfekt machte. Dieses fuhr allerdings auch unter deutscher Beteiligung: Neben Sportlerinnen und Sportlern aus Spanien und Ungarn gehörte ihm Lukas Meemann aus Rheine an.

Jan Reger, beim Deutschen Kanu-Verband Referent für den Kanu-Marathon-Sport, freut sich nach dem ersten Regattatag, dass das deutsche Team beim Weltcup in seinen Erwartungen geblieben sei. „Gerade unsere Juniorinnen und Junioren haben sich gut in ihrem ersten internationalen Rennen präsentiert. Wir konnten uns im Feld der teilnehmenden Nationen behaupten und Akzente setzen“, zieht er Bilanz.

Text: Henning Schoon

Fotos: Henning Schoon und Sven Tosch

Portagenausstieg beim Marathon-Weltcup in Brandenburg.
Portage beim Marathon-Weltcup in Brandenburg.
Caroline Heuser jubelt vor der Ehrung mit der Goldmedaille.
Kanu-Marathon-Worldcup in Brandenburg.
Wechselzone bei der Kanu-Marathon-Staffel beim Worldcup in Brandenburg.
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