17.02.2024 | Historisches Erbe und Kunst/Kultur

Unterwegs auf Zschopau und Mulde
Bei traditionsreicher Wanderfahrt sportlich und gemütlich unterwegs

Mit der Zschopau-Mulde-Fahrt peilt die älteste Kanu-Gemeinschaftsfahrt Deutschlands vom 29.-31. März dieses Jahres ihre 62. Austragung an.
Am Start zur 1. Etappe nach Leisnig, Unten: Wildwasserspaß am 1. Wehr in Waldheim, Ankunft an der Hängebrücke in Grimma, Fotos: © Kanu-Leisnig e.V.

Mit dem Burgen- und Schlösserreichtum der Saale kann die Fahrt auf Zschopau und Mulde vom sächsischen Waldheim nach Wurzen zwar nicht ganz mithalten, dennoch führt auch die legendäre Traditionsfahrt an vielen interessanten Sehenswürdigkeiten vorbei. Am Start in Waldheim befindet sich z. B. das älteste Gefängnis Deutschlands, dort saß der Schriftsteller Karl May mehrere Jahre ein und begann mit Schreiben. Auf der ersten Etappe ist auch das Kloster Buch einen Besuch wert. Am Abend bietet sich ein Abstecher in die Leisniger Altstadt mit der Burg Mildenstein an. Weiter geht es am nächsten Tag auf der zweiten Etappe am Wasserschloss Podelwitz vorbei bis Grimma, wo sich ebenfalls ein Besuch der sehenswerten Altstadt lohnt. Die dritte Etappe startet unter der über 300 Jahre alten Pöppelmannbrücke in Grimma und führt vorbei am Schloss Trebsen in die Geburtsstadt eines berühmten Sachsen: des Dichter-Seemannes, Malers und Kabarettisten Joachim Ringelnatz. Er brach 1901 vom Ufer der Mulde in die Welt auf. An den berühmtesten Sohn der Stadt erinnern sein Geburtshaus - heute „Ringelnatzhaus“-, der Ringelnatzbrunnen auf dem Marktplatz und eine Dauerausstellung mit der bedeutendsten Ringelnatz-Sammlung Deutschlands im Städtischen Museum Wurzen.

Die seit 1961 stattfindende beliebte Paddeltour über insgesamt rund 64 Kilometer am Osterwochenende verzeichnete in der 2. Hälfte der 80er Jahre bis zu 400 Teilnehmer, heute sind es zwischen 30 und 50. Sie präsentiert sich auf den ersten 23 Kilometern mit einem landschaftlich reiz- und sportlich durchaus anspruchsvollem Verlauf, mit einigen ausgedehnten Schwallstrecken auf der Zschopau. Bis zum ersten Etappenort Leisnig werden acht teilweise befahrbare Wehre überwunden. Auf der zweiten Etappe bis Grimma und auf dem Schlussabschnitt bis Wurzen lässt sich die Freiberger Mulde gemütlich wasserwandernd genießen. Wer sich das Umtragen zweier Wehre ersparen will, startet auf der zweiten Etappe unterhalb der Burg Mildenstein in Fischendorf nach Grimma. Auf den ersten beiden Etappen gibt es am mittäglichen Rastplatz eine Suppe aus dem Kessel und weitere Stärkungen. Bei Ankunft in Leisnig am Bootshaus wird Kaffee und Kuchen gereicht. Am Samstagabend tauschen die fleißigen Paddler in Leisnig beim traditionellen Osterfeuer Erinnerungen und Fahrterlebnisse von der Zschopau-Mulde-Fahrt aus.

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