Zum 100. Geburtstag der Kanalbrücke, genau vor 100 Jahren hatte die Trogbrücke nach ihrem Bau das erste Mal Wasser geführt, hatten auch die Drachenbootsportler in diesem April wieder den Weg nach Minden gefunden und beim MDC ist man stolz auf die stetig wachsenden Teilnehmerzahlen.
So wurde auch die fünfte Regatta des Mindener Drachenboot Club e.V. (MDC) auf der "Alten Fahrt" ein voller Erfolg. Mit 25 Teams rund um Minden sowie aus der Region Hameln, Hannover und Bad Pyrmont ging es wieder um ein paar hundert Meter Kanalwasser und "Wassersport pur". Insgesamt 20 Mannschaften fuhren die Kurzstrecke von 300 Metern in 20er Booten, sechs Teams starteten im 10-Seater.
Neben der jedes Jahr stattfindenden Kurzstrecke gab es an diesem Tag auch die 2.000 Meter-Langstrecken-Distanz im Wettbewerb der sechs heimischen BKV Mannschaften. Für die hier ausgetragene Kreismeisterschaft der BSG starteten diese Teams im Verfolgungsmodus, d.h. zeitversetzt im Abstand von 30 Sekunden. Während die BSG die 300 Meter Kurzstrecke eingebettet in den Rennplan der Gesamtregatta für sich absolvierten, hatten sie die erwähnte Langstrecke unter sich auszufahren.
Die Vorläufe der 10er Boote hatten die KC Hameln Drachen bereits mit dem ersten Lauf günstig für sich beeinflussen können. Hier fuhren sie gleich in ihrem ersten Rennen die Tagesbestzeit von 1min24,88. Diese Zeit konnten weder die übrigen Teams noch sie selbst noch einmal erreichen. Ebenso wie die Canoe Rats (ebenfalls Hameln) den zweiten Platz in der Gesamtwertung der 10er Boote im Finale behaupteten, hatten auch die KC Hameln Drachen ihren ersten Platz im Finallauf verteidigen können.
Die Vorläufe der Kurzstrecke für 20er Boote bot bereits viele spannende Rennen, in denen die Kontrahenten oft nichts anbrennen ließen und die gefahrenen Zeiten entsprechend oft sehr dicht zusammen lagen. Mit sogar identischem Ergebnis kamen im ersten Vorlauf die Meissen Grisus und die Flying Phoenix ins Ziel (1:18,80).
Bei den Rennen der 10er Boote bot sich aber ein entgegengesetztes Bild; nicht nur lagen die gefahrenen Zeiten nicht unter 1min24sec (KC Hameln Drachen), auch die Zeitdifferenz lag oft bei einer oder mehreren Sekunden.
In ihren ersten drei Rennen hatten sich die Rising Suns (FSM Minden) jedes Mal steigern können und eine schnellere Zeit als vorher erpaddelt. Im kleinen Finale der Superchampions mussten sie sich mit den Rail Dragons (Hannover) messen; den Sieger dieses Rennens konnten die Zuschauer beim Zieleinlauf mit bloßem Auge fast nicht ausmachen, entsprechend groß war die Spannung. Es wurde jedoch nach einem Fehler während der Startphase eine Zeitstrafe gegen die Rising Suns verhängt und die gegnerischen Rail Dragons durften somit den Sieg mitnehmen.
Das erste Mal dabei waren die Bielefelder Zolldrachen, sowie die WEZianischen Drachenreiter (Minden). Die Firmen-Mannschaft um Teamcaptain Eric Speckmann entstand vor ca. 1 1/2 Jahren und hat seitdem einige Wettkämpfe in der Region absolvieren können. Mit dem erreichten Ergebnis zeigt man sich sehr zufrieden. Die junge Mannschaft musste sich nicht zuletzt mit den erfolgsverwöhnten Jacob Full Pipe Dragons messen (Rennen 39/3.Vorlauf); so wurde im Verlauf des Rennens sehr gut mit dem starken Gegner mitgehalten und der entscheidende Vorsprung erst gegen Ende der Strecke durch Full Pipe ausgebaut.
Zunächst schien sich also ein klarer Favorit abzuzeichnen. Da die Blue Eagles in den ersten zwei Rennen etwas schlechtere Zeiten hinlegten als die Full Pipes, sah es anfangs nach einer klaren "Pole Position" für Letztere aus. Denn bereits mit dem ersten Vorlauf waren die Jacob Full Pipe Dragons bei einer Zeit von 1:16,52 sogar Tagesschnellste der Vorläufe gewesen - und auch im zweiten Lauf war diese Mannschaft siegreich mit dem schnellsten Rennergebnis (1:16,92). Doch trotz aller Anstrengungen mussten sie sich im dritten Vorlauf mit einer Zeit von 1:18,12 zufrieden geben und wurden somit auf Platz zwei der Rangliste der Super Champions verdrängt. Nun musste man noch einmal alles auf eine Karte setzen, alles geben, und setzte sich letztlich durch einen hauchdünnen Vorsprung von vier Hundertsteln (1:17,76 / 1:17,80) gegen die Blue Eagles durch.
Die Behindertensportler des Teams SoLe (Wittekindshof) waren auch in diesem Jahr angetreten, um sich mit den übrigen Mannschaften in der Kurzstrecke zu messen. Ihr bestes Ergebnis hatten die jungen Sportler im zweiten Vorlauf, was zur Einlösung einer verlorenen Wette des Steuermannes "Erwin" führte: zur allgemeinen Erheiterung war ein erfrischendes Bad unumgänglich.
Alle Ergebnisse unter www.mdc-minden.de
