08.07.2023 | Die Finals

Jule Hake rasiert die Konkurrenz – Peter Kretschmer kann wieder abliefern

Im Kanu-Rennsport fielen die Entscheidungen des Tages in den Disziplinen Einer-Kajak der Damen und Einer-Canadier der Herren in Head-To-Head-Rennen über 160m. Jule Hake und Peter Kretschmer konnten erneut zur Goldmedaille paddeln.
Jule Hake gewinnt bei den Finals 2023 in Duisburg (Bild: Henning Schoon)

Den Sieg im C1 holte sich Peter Kretschmer. Der Olympiasieger von 2012 setzte sich gegen Nico Pickert durch – die beiden duellierten sich bereits im vergangenen Jahr, damals hatte Kretschmer mit 0,03 Sekunden einen noch knapperen Vorsprung als beim diesmal erneut engen Finish. „Ich war vorher schon etwas angespannt. Als Titelverteidiger will man natürlich abliefern. Das geschafft zu haben, macht mich sehr stolz. Über den Austragungsort im Duisburger Innenhafen gerät der 31-Jährige ins Schwärmen: „Ich komme schon seit zehn Jahren mit der Nationalmannschaft nach Duisburg und da saßen wir am Abend natürlich schon das sein oder andere Mal am Hafen und dachten uns: ‚Hey das könnte man hier doch mal als Wettkampf-Location nutzen‘. Dass es so gekommen ist und auch dementsprechend von den Zuschauern angenommen wird, ist einfach toll.“ Der knapp unterlegene Nico Pickert versuchte alles, den Spieß diesmal umzudrehen, doch durch die fehlende Form war es dem amtierenden Vize-Weltmeister auf den 200 Metern klar, dass wahrscheinlich die nötigen Zehntel für den Sieg fehlten: „Ich bin zur Zeit nicht darauf ausgelegt, maximale Schnelligkeit zu zeigen, da ich mich auf die WM vorbereite. Daher kommt diese Kurzstrecke noch etwas zu früh für mich im Moment“, so Pickert. Dritter wurde Conrad Scheibner, der sich im kleinen Finale gegen Tim Hecker durchsetzte. 
  
Jule Hake ließ bereits lange vor den Finals durchklingen, wie ihre Zielsetzung für das Event ist. „Ich will alles gewinnen“, lautete die Aussage. Zu 50 Prozent hat die 23-Jährige diese Kampfansage schon umgesetzt, denn der Sieg ging erneut nur über sie. Im Finale setzte sie sich gegen ihre Zweierpartnerin Paulina Paszek durch. So gut die beiden sich verstehen, zählte im 160-Meter-Finale nur der Sieg. „Das Selbstvertrauen ist einfach wieder da. Ich habe mich von Wettkampf zu Wettkampf gesteigert und kann endlich wieder schmerzfrei paddeln. Von daher sind die Finals und die WM im August wieder die Möglichkeit für mich, meine ganze Leistung zu zeigen.“ Auch die Kanutin ist angetan von der tollen Atmosphäre in der Gastgeberstadt der diesjährigen Kanu-Rennsport-WM. „Mein Bruder ist ja auch am Start. Da merke ich beim Anfeuern selbst, wie schön wir uns alle hier unter die Arme greifen gegenseitig.“ Die zweitplatzierte Paulina Paszek ärgert sich währenddessen überhaupt nicht wegen des verpassten Sieges, sondern freut sich für ihre eigentliche Teamkollegin Hake. „Diese Stimmung hier aufzusaugen ist schon wie ein Sieg. Und mal ganz davon abgesehen ist es auch einfach super für Jule und mich, auch einmal gegeneinander anzutreten. Denn so werden wir noch schneller, weil wir die jeweils andere natürlich besiegen wollen. Das hilft uns alles, wenn wir dann wieder gemeinsam im Boot sitzen. Und für Jule freue ich mich sowieso!“, erklärt Paszek. Bronze holte sich Lena Röhlings im Duell um den dritten Platz mit Katinka Hofmann. 


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