Im Kajak-Einer der Herren war es ein Potsdamer Duell. Nachdem Jacob Schopf im Zwischenlauf gegen Tom Liebscher beinahe scheiterte, fuhr er sich dank eines starken Semifinals gegen Max Rendschmidt in das Final-Duell mit Max Lemke. Lemke, der bei den Europaspielen in Krakau auf den 200 Metern schon Teil der Weltspitze war, setzte sich dank eines hervorragenden Starts durch.
„Bei dem Wetter ist es natürlich nicht einfach, aber für solche Bedingungen sind wir natürlich bereit. Als einziger wirklicher Sprintspezialist in der Herren-Nationalmannschaft war es für mich das Mindeste, heute zu gewinnen.“
Der im Finale unterlegene Schopf kann bei allem Ehrgeiz mit der Niederlage leben. Er ist überwältigt von der Stimmung im Duisburger Innenhafen. „Verglichen mit Berlin im Vorjahr hast Du den Gegensatz von total geil und mega geil. Ich bin - weil dort geboren – natürlich im Team Berlin, aber Duisburg hat mich komplett überrascht. Hier im Hafen konnten die Leute von beiden Seiten zusehen. Das war eine angenehme Atmosphäre, man hat gemerkt, die Leute wollten trotz Hitze Kanu-Rennsport sehen. Das gibt einen schönen Vorgeschmack auf die WM hier Ende August. Ich bin mir sicher, dass nach diesem Event noch einige Leute Tickets holen, um dabei zu sein.“ Für die für Schopf so wichtige Heim-WM lassen sich laut dem 24-Jährigen trotz des Show-Charakters des Events einige Schlüsse ziehen: „Wir haben einige Grundzüge gesehen, in meinem Fall war der Start nicht ganz so gut, dafür aber das Streckentempo. Bei anderen umgekehrt. Da gibt es also definitiv ein Feedback.“ Dritter wurde Max Rendschmidt, der sich im kleinen Finale gegen Moritz Florstedt durchsetzte.
Im Canadier der Damen war es erneut der Tag von Lisa Jahn (HKC Berlin). Die 29-Jährige fuhr wie schon im Vorjahr den Sieg auf der 160-Meter langen Super-Kurzdistanz ein. Die Sprint-Spezialistin ließ der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. „Das hier heute war trotz der Hitz doch viel schöner als wenn wir Regen gehabt hätten. Es macht Bock auf mehr – für uns Athletinnen und Athleten sowie den Zuschauern, die hoffentlich auch in sechs Wochen zu WM vorbeikommen." Obwohl die Sprintstrecken nicht so nach ihrem Geschmack sind, kämpfte sich Annika Loske (KC Potsdam) bis ins Finale und darf sich über Silber freuen: „Ein etwas kleinerer Abstand im Finale wäre besser gewesen, aber das große Finale erreicht zu haben ist sicher zufriedenstellend. Ich freue mich nach den nationalen Qualis immer, dann meine Konkurrentinnen wieder als Teamkolleginnen zu haben. Von daher war das jetzt etwas komisch, plötzlich wieder gegen sie anzutreten“, so Loskes Fazit. Der dritte Rang ging an Loskes Teamkollegin Ophelia Preller vom KC Potsdam, die Sophie Koch (Rheinbrüder Karlsruhe) im Kampf um Bronze besiegte.