23.08.2019 | Parakanu

Rennsport-/Para-WM Szeged: DKV-Rennkanuten starten mit dreimal Edelmetall in die Finals

Am ersten Finaltag krönten die Kajak-Herren die Bilanz des DKV-Teams mit zwei WM-Titeln für Tom Liebscher im K1 über 500m sowie für den Herren-K4 über 1000m. Die Kajak Damen steuerten im K2 über 1000m noch einmal Silber bei.
Titel erfolgreich verteidigt: der K4 der Herren über 1000m © Ute Freise

Der K1-Vizeweltmeister über 500m vom Vorjahr Tom Liebscher (Dresden) startete bei Hälfte des Rennens von Platz vier aus seine Aufholjagd, die ihm am Ende den Sieg vor dem Weißrussen Mikita Borykau und dem Russen Maxim Spesivtsev bescherte. „Das ist jetzt mein dritter WM-Titel im K1 und es war einer der härtesten. Das Rennen lief eigentlich nicht wirklich gut, aber ich habe versucht bei mir zu bleiben und das ist mir größtenteils gut gelungen“, sagte der 26-Jährige nach dem Rennen, um gleich das nächste Ziel ins Auge zu fassen: „Der Sieg ist auch ein wichtiger Fingerzeig für den K4, da müssen wir aufpassen, dass uns keiner die Wurst vom Brot nimmt. Ich denke, der Titelgewinn puscht zugleich auch die ganze Mannschaft.“

Eine reichliche halbe Stunde nach Liebscher ließ auch der K4 der Herren über 1000m keinen Zweifel an seiner Absicht, den Titel vom Vorjahr zu verteidigen. In gegenüber dem Vorjahr veränderter Besetzung mit Tobias-Pascal Schultz (Essen), Lukas Reuschenbach (Oberhausen-Sterkrade), Jakob Thordsen (Hannover) und Felix Frank (Potsdam) übernahm das deutsche Quartett bei etwa 150m die Kontrolle im Feld, baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und siegte am Ende mit einer Sekunde Vorsprung vor den Booten aus Russland und der Slowakei. „Wir wussten wo es hingehen sollte. Auch wenn es dieses Jahr ein anderes Boot war, so haben wir doch richtig gut zusammengefunden, es lief im Training von Tag zu Tag besser“, meinte der nunmehr zweimalige K4-Weltmeister Jakob Thordsen. Lukas Reuschenbach fügte hinzu: „Ich hätte nicht gedacht, dass es am Ende so deutlich wird, aber es war ein bärenstarkes Rennen von uns. Es ist schön, wenn man der Konkurrenz seine Vorstellung vom Rennen aufdrücken kann.“ Voller Zuversicht waren auch die beiden WM-Neulinge Tobias-Pascal Schultz und Felix Frank in das Finale gegangen. „Wir waren zu Beginn der Saison ja schon im Zweier gut und jetzt zusammen mit den beiden K4-Weltmeistern vom Vorjahr, das war nochmal was Besonderes“, kommentierte Tobias-Pascal Schultz seine WM-Premiere und Felix Frank ergänzte: „Wir haben zu den zwei amtierenden K4-Weltmeistern einen der schnellsten K2 hinzugefügt, von daher war die Zuversicht da, aber man muss sie dann auch umsetzen.“

Zuvor hatten sich Sarah Brüßler (Karlsruhe) und Tabea Medert (Potsdam) im K2 über 1000m lediglich den Ungarinnen Erika Medveczky und Reka Hagymasi geschlagen geben müssen. „Wir hatten ja keinen Vorlauf, wussten daher nicht so richtig, wie die Konkurrenz einzuschätzen sei. Wir wussten zwar, was wir können, aber ob man es dann schafft, ist eine andere Sache. So wie am Ende unser Abstand zu den starken Ungarinnen war, sind wir jedenfalls zufrieden mit unserem Ergebnis“, bilanzierte Sarah Brüßler ihr Finale. Im K2-Finale über 200m der Damen kamen Franziska John (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) nicht optimal vom Start weg und belegten am Ende Platz sechs. Die Medaillen gingen hier an Weißrussland, Slowenien und Ungarn. Im Finale der Herren im C2 über 500m fuhren Jan Vandrey (Potsdam) und Conrad-Robin Scheibner (Berlin) auf Rang fünf und im C1 der Damen über 500m paddelte Johanna Handrick (Leipzig) im B-Finale auf Rang vier.

Bereits am Vormittag hatten sich Martin Hiller (Potsdam) und Marcus Groß (Berlin) als Sieger ihres Semifinales für den Endlauf am morgigen Samstag qualifiziert. Sebastian Brendel (Potsdam) fuhr im C1 über 500m im Semifinale auf Rang zwei und sicherte sich damit ebenfalls die Finalteilnahme. Zuvor hatte sich der Potsdamer im C1 über 1000m als Vorlaufsieger für das Semifinale qualifiziert. Außerdem erreichten in den Vorläufen Max Hoff (Essen) und Jacob Schopf (Berlin) im K2 über 1000m, Timo Haseleu (Potsdam) und Kostja Stroinski (Berlin) im K2 über 200m und Conny Waßmuth (Potsdam) im K1 über 500m die Semifinals. Am Nachmittag qualifizierten sich ferner Yul Oeltze (Magdeburg) und Peter Kretschmer (Leipzig) mit einem Semifinalsieg im C2 über 1000m für das A-Finale, Timo Haseleu (Potsdam) fuhr im K1 über 200m ins B-Finale und Tamas Gecsö erreichte im K1 über 1000m das C-Finale.

In den Parakanu-Finals über 200m am heutigen Tag belegte Anja Adler (Halle) in der Klasse KL2 Platz acht und dürfte damit den zweiten paralympischen Startplatz für die DKV-Parakanuten erkämpft haben. In der Klasse KL3 der Damen kam die erst 18-jährige Felicia Laberer (Stahnsdorf) bei ihrer WM-Premiere im B-Finale auf Rang sechs.

Weitere Infos: https://szeged2019.com

Ergebnisse: https://results.szeged2019.com/competition/1/races

Livestream bei Planetcanoe: https://www.youtube.com/planetcanoe

Ferner Zusammenfassungen in der ARD-Sportschau von 15:00 bis 15:20 Uhr und in der ZDF-Sportreportage zwischen 17.10 und 18.00 Uhr.


Die deutsche WM-Mannschaft (Broschüre): https://www.kanu.de/Broschuere-der-Kanu-Rennsport-Slalom-und-Parakanu-Nationalmannschaft-erschienen-72603.html

Foto:  Titel erfolgreich verteidigt: der K4 der Herren über 1000m

Honorarfreie Veröffentlichung bei Nennung © Ute Freise

 

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